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MV 2022: „HOG, das sind wir!“

Kompakt und online: Rund 30 TeilnehmerInnen nahmen am 19. März an der HOG-Mitgliederversammlung 2022 teil. Im Jubiläumsjahr – HOG wird in diesem Jahr 25 Jahre alt – ist natürlich die Vorfreude groß, dass das Herbsttreffen im September 2022 mit großer Wahrscheinlichkeit in der bewährten Form vor Ort in Rommerz stattfinden kann. Dann ergibt sich endlich wieder die Gelegenheit zum persönlichen Austausch.

Der erste Teil einer MV gehört traditionell den Berichten aus den Projekten. Matthias Strelow berichtete von den Fortschritten im Ruanda-Projekt. HOG setzt auf Präsenz: 2022 sind zwei Reisen geplant, denn nur mit persönlichem Kontakt kann das Projekt weiter Fahrt aufnehmen. Nach wie vor fehlt ein klarer gesetzlicher Rahmen für die Arbeit vor Ort und deshalb gestaltet sich die Anprojektierung wie erwartet recht zäh. Als Zielgruppe hat die Projektgruppe die traditionellen HeilerInnen im Visier, denn über sie ist die Bevölkerung Ruandas direkt zu erreichen. Diese HeilerInnen zeigen sich ihrerseits sehr interessiert an der Homöopathie, auch um ihren Status zu festigen. Denn der Gesetzgeber will sie zukünftig nach festen Qualitätskriterien registrieren. HOG plant als Format eine kontinuierliche Fortbildung, um die strengen Regularien der Ausbildung durch das Erziehungsministerium zu umgehen. Online-Formate haben sich im letzten Jahr wie erwartet nicht bewährt. Birgit Atzl und Janina Huppert gaben anschließend einen Einblick in das Kenia-Projekt. Nach fast zwei Jahrzehnten befindet sich die Arbeit auf der Zielgeraden, vor Ort wird praktiziert. Fest steht: Die Arbeit läuft nur über Persönlichkeiten. Es erscheint weiter sinnvoll, Menschen vor Ort zu unterstützen, die Verantwortung übernehmen, die organisieren und die auch die Arzneimittel besorgen. Auch die ehrenamtlichen HelferInnen gehören dazu. Dreh- und Angelpunkt der HOG-Arbeit vor Ort ist die Homöopathin Shari, die derzeit eine extern gesponserte Ausbildung zur Nurse absolviert. Pro Monat leistet sie für die SchülerInnen rund 50 telefonische Supervisionen, die sie gewissenhaft dokumentiert. Sie hält die Kontakte und wird dem Projekt bis mindestens 2025 erhalten bleiben. Wie kann HOG eine stabile Selbstorganisation organisieren? Was bleibt übrig? Derzeit gibt es noch keine abschließende Lösung, wie sich die Arbeit in Kenia verselbständigen könnte. Das Bolivien-Projekt läuft stabil weiter, wie Anja Kraus berichtete. Sand im Getriebe waren in den vergangenen Monaten eher interne Raumnutzungsprobleme, die die Gruppe stark beschäftigten. Doch selbst diese Turbulenzen hatten ihr Gutes für HOG: im Rahmen der Kommunikation rund um die organisatorische Unordnung konnten einige persönliche Kontakte wiederbelebt werden. Positiv ist auch, dass über persönliche Kontakte Arzneimitteltransporte aus Deutschland organisiert werden können. Dr. Maria Möller gab einen Einblick in die Arbeit des Flüchtlingsprojekts mit HiA, die nach sieben Projektjahren durch den Krieg in der Ukraine und die vielen Geflüchteten in Deutschland eine ganz neue Dynamik erfährt. Wie geht es weiter mit dem Projekt, wie lassen sich neue Freiwillige mit Herz und Seele finden, wie alles organisieren und koordinieren? Wie finden wir ausreichend viele ÜbersetzerInnen, wie kann deren Arbeit angemessen vergütet werden? Wichtig ist der Projektgruppe, dass ihre Anstrengungen weiter allen Geflüchteten gelten und nicht exklusiv den Geflüchteten aus der Ukraine. Die Arbeit braucht jetzt vor allem Strukturen, LänderkoordinatorInnen, Menschen, die das Projekt organisatorisch unterstützen. Die Ansprüche an die Projektleitung müssen reguliert werden, sie kann nicht alles leisten. Erste Frage von Interessierten sollte sein: Wo ist die nächste Lokalgruppe? Nach der Vernetzung können die nächsten Schritte gegangen werden: Wie kann ich selbst meine Arbeit vor Ort gut organisieren – vom Raum für die Behandlung bis zu den ÜbersetzerInnen? Das positive Feedback für die Arbeit motiviert immer wieder, auch für die zukünftigen Aufgaben. Denn das Wirken der Projektgruppe wird hochgeschätzt: „Das können nur Engel auf Erden, die so empathisch sind und sich auf die Menschen einstellen“, ist nur eine der anrührenden Reaktionen. Die Gruppe des Ecuador-Projekts erwartet vor Ort Aufbauarbeit, vermutete Nicola Lehmkühler. Das Land ist weiter enorm gebeutelt, auch die Kommunikation gestaltet sich schwierig. Dennoch ist berechtigter Optimismus angebracht, dass das Projekt mittelfristig zu einem guten Ende gebracht werden kann. Ein Thema der nächsten Reise werden Grippemittel sein. Bis Herbst wird das Handout-Buch in digitaler Form vorliegen. Auch Organisatorisches ist zu erledigen: Vor Ort wird derzeit ein neuer Ort für die Arzneimittel gesucht. Almasto Burmeister beschrieb die aktuelle Arbeit des Projekts Sarajevo / Bosnien und Herzegowina als eine Mischung aus Coaching und Begleitung. In der Corona-Zeit wurden Behandlungen per Supervision begleitet. Die nächste Reise ist für Juni 2022 geplant. Die bis dato gut besuchten Infoveranstaltungen werden dann fortgeführt und neben Supervisionen sind auch kleinere Fortbildungen in der Planung. Barbara Böttcher konnte einen großen Erfolg für das Sierra Leone-Projekt verkünden: Nach acht Jahren zähen Ringens liegt die offizielle Importgenehmigung für Arzneimittel vor. Endlich ein Stempel vom ortsansässigen Pharmacy-Board mit Unterschrift! In den vergangenen Monaten wurden kontinuierlich Fälle begleitet. Im Herbst 2022 ist eine Reise geplant. Neben dem eigentlichen Unterricht zu Akutbehandlungen sollen auch die alten SchülerInnen wieder stärker eingebunden werden.

Der Nachmittag des 19. März 2022 gehörte den offiziellen Aufgaben einer Mitgliederversammlung und verschiedenen Beschlüssen. Eine besondere Anerkennung ging an Dr. Maria Möller für die engagierte Projektleitung und Repräsentation des Flüchtlingsprojekts und an Nicola Lehmkühler für die tatkräftige Unterstützung der Vorstandsarbeit. Die Digitalisierung der HOG-Geschäftsstelle ist fast abgeschlossen. Im April folgt der räumliche Umzug, da uns die Räumlichkeiten der HOG-Geschäftsstelle gekündigt wurden. Der Verein ist gut aufgestellt und blickt nach vorn – die nächsten 25 Jahre dürfen kommen…

Susanne Erwig

 

 

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