• Homöopathen ohne Grenzen
  • Homöopathen ohne Grenzen
  • Homöopathen ohne Grenzen

„Quo vadis HOG?“ – Auslandsprojekte

News aus den Projekten bei der HOG-Mitgliederversammlung im März 2021

++ Unser Projekt in Bolivien befindet sich in der Umsetzungs- und Nachbegleitung mit inhaltlicher, professioneller und menschlicher Unterstützung, die aufrecht erhalten wird. Natürlich beeinflusst Corona auch die Arbeit der homöopathischen Praxis vor Ort in La Paz, fasste Projektleiterin Anja Kraus die Situation zusammen. Auch die politische Situation in Bolivien verursacht „Dellen und Wellen“. Die engen persönlichen Kontakte mit den SchülerInnen bestehen weiter, 2- bis 3-mal im Monat finden Online-Coachings auf Deutsch und Spanisch statt. Unsere PartnerInnen brauchen noch Unterstützung, auch Spenden für die Medikation werden benötigt. Wann das Projekt sinnvoll enden könnte, ist derzeit nicht abzusehen. ++

++ Die letzte Reise nach Ecuador fand bereits 2019 statt, alle folgenden Reise musste das Projektteam absagen. Die Indigene sind nach dem Ausbruch von Corona in den Urwald zurückgekehrt, berichtete Marion Böhm. Die Bedingungen im Land sind denkbar schwierig: Es gibt keine Jobs und damit kein Geld, die Versorgungslage ist katastrophal – sprich: Die SchülerInnen vor Ort habe andere Sorgen und die Beschäftigung mit der Homöopathie tritt in den Hintergrund. Sie findet aber weiter statt: Auf Facebook wurde von unseren SchülerInnen kürzlich über einen Jungen berichtet, dessen erfolgreiche Erstversorgung nach einem Schlangenbiss mit Heilpflanzen und homöopathischen Mitteln erfolgte. Das Gefühl des Projektteams: Die Gruppe der SchülerInnen so zu organisieren, dass die Arbeit von HOG sinnvoll beendet werden kann, ist derzeit nicht möglich. Die TeilnehmerInnen der Workshops sind keine Klientel für Zoom-Konferenzen oder andere neue Kommunikationsformate. Bis nach Corona müssen die bereits liebevoll erstellten, „wetterfest“-laminierten Arbeitsmaterialien warten. Die Projektgruppe überlegt allerdings jetzt, die Informationen digital aufzubereiten, da viele der SchülerInnen über ein Smartphone verfügen. ++

++ Die Projektgruppe Ruanda freut sich über den Startschuss Ende März 2021, teilten Matthias Strelow und Elisabeth von Wedel mit. Per Zoom beginnt die Ausbildung auf Englisch, der Kooperationspartner von Ort Theoneste Buginga übersetzt simultan in die Landessprache Kinyarwanda. 16 medizinisch vorgebildete TeilnehmerInnen sind angemeldet, ein Großteil davon PsychologInnen. Die Ausbildungssituation vor Ort ist nach wie vor ungeklärt, die Kontrollen in Ruanda sind umfassend. Erfahrungsgemäß lässt sich vieles nicht online regeln. Weil die Präsenz vor Ort wie so oft in Afrika enorm wichtig ist, plant die Projektleitung eine Reise nach Ruanda im Herbst 2021. ++

++ Das Projekt Sarajevo / Bosnien und Herzegowina wird von Ralf Almasto Burmeister als „One-Man-Show“ fortgeführt. Bosnien ist ein vergessenes Land: HOG Deutschland ist im Übrigen das einzige Land, das noch in Bosnien und Herzegowina aktiv ist. Der Schwerpunkt hat sich inzwischen verlagert: Eigeninitiative ist in Bosnien unendlich schwierig, es passiert einfach nichts. Darüber sind die Perspektive für die Tätigkeit als HomöopathIn unklar. Das große Projekt, eine Schule für Homöpathie zu gründen, ist daher in den Hintergrund gerückt. Stattdessen dienen die Aufenthalte vor Ort homöopathischen Fortbildungen und Supervisionen. Nicht zuletzt kommen bei den von HOG-initiierten Veranstaltungen 40 bis 50 bosnische HomöopathInnen aller Generationen zusammen, was sonst nicht passieren würde. Die Treffen finden in einem kleinen alternativen Gesundheitszentrum mit Ernährungs-, TCM- und Homöopathie-Angeboten statt. So ist es aus vielerlei Gründen weiterhin sinnvoll, nach Sarajevo zu fahren und die Homöopathie vor Ort zu unterstützen. ++

++ Birgit Atzl und Janina Huppert berichteten für die Projektgruppe Kenia und der erfolgreichen Projektarbeit vor Ort. Allein 2020 wurden rund 1.000 Fälle ausführlich dokumentiert, die Behandlung findet seit 2019 in einem kleineren kostengünstigeren Raum statt. Die kenianische Homöopathin Chari, die eine Tagesreise von Lamu entfernt lebt, leistet ausgezeichnete Arbeit: 3-mal im Jahr ist sie für jeweils vier Wochen vor Ort, in der übrigen Zeit supervidiert sie die SchülerInnen, auch telefonisch. Seit März 2020 kann Chari wegen Corona nicht mehr reisen. Natürlich wünschen sich alle Seiten eine schnelle Wiederaufnahme der Arbeit vor Ort, auch die Mittel gehen zur Neige und müssen wiederbeschafft werden. Die ProjektleiterInnen hoffen auf eine letzte Reise zum Projektabschluss. ++

Barbara Böttcher erläuterte den Stand der Dinge für die Projektgruppe Sierra Leone: Der Kontakt zu den SchülerInnen besteht regelmäßig über WhatsApp. Neue Mittel sind angefragt. Einem Online-Unterricht stehen die unsicheren Internetverbindungen und die Tatsache, dass zu wenige SchülerInnen über ein Smartphone verfügen, entgegen. Die Unterrichtsunterlagen wurden erweitert, Schwerpunkt sind dabei akute Erkrankungen. Der Registrierungsprozess für homöopathische Arzneimittel beim Pharmacy Board stockt weiterhin. Die AnsprechpartnerInnen wechseln, mündliche Zusagen erweisen sich als nicht bindend. Die Unterlagen liegen dem Pharmacy Board vor. Falls auf Zulassungsbedingungen wie für alle allopathischen Mittel bestanden werden sollte, werden die vorgelegten Studien u.a. nicht ausreichen. Die Zulassung über einen Hersteller, der auch den gesamten Zulassungsprozess übernimmt, wäre dann eine Alternative. ++

Susanne Erwig

 

 

Helfen Sie mit Ihrer Spende!

   Jetzt spenden