• Homöopathen ohne Grenzen
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Bericht von der Mitgliederversammlung im Oktober 2025

Tag 1: Projekte, Perspektiven, Partnerschaften

Am 10. Oktober 2025 trafen sich 26 HOG-Mitglieder per Zoom zum jährlichen Herbsttreffen. Der erste Tag stand ganz im Zeichen der laufenden Projekte und von Projektanfragen.

Laufende Projekte

Projekt HfgM (Homöopathie für geflüchtete Menschen in Deutschland) (in Zusammenarbeit mit HiA)

Dr. Maria Möller berichtete über das kommunikativ neu aufgestellte Projekt, das nun unter einem zeitgemäßen Namen, mit frischem Logo, aktualisierten Infomaterialien und einer interaktiven Karte auf der HOG-Website sichtbar ist. Trotz der weiten Streuung der Gruppen im Land – von Hamburg bis München – lebt das Projekt durch Zoom-Treffen, Fortbildungen und persönlichen Austausch. Die Gruppe in Augsburg feiert in diesem Jahr sogar zehnjähriges Bestehen: Acht Behandler_innen engagieren sich dort kontinuierlich. Ein besonderes Highlight waren die Trauma-Seminare mit Dr. Ingrid Pfanzelt und kürzlich mit Dr. Maria Möller und Almasto Burmeister. Das Projekt HfgM zeigt eindrucksvoll, wie viel Hoffnung und Stabilität homöopathische Begleitung geben kann – besonders in Zeiten, in denen viele geflüchtete Menschen sich am Rand der Gesellschaft erleben.

Projekt Sierra Leone

Ellen Hemeke und Karina Rabe informierten über beeindruckende Fortschritte im Projekt Sierra Leone. Gemeinsam mit lokalen Health Workern, von denen einige bereits während der Ebola-Zeit tätig waren, wurde eine neue Ausbildungsphase gestartet. Ibrahim und Kadiatu, beide hervorragend ausgebildet, unterrichten nun selbstständig in Makeni. In einfachen Räumen – teils ohne Strom und mit improvisierter Tafel – wird mit großem Engagement gelernt, diskutiert und sogar geprüft. Die Teilnehmenden kommen aus verschiedenen Dörfern, um in ihren Gemeinschaften künftig homöopathische Basisversorgung anzubieten.

Die nächste Ausbildungsrunde zum Thema „Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit“ ist bereits in Vorbereitung. Bettina Sohnius-Lüpertz und Nicola Lehmkühler werden Ende Januar 2026 zur Unterrichtsvorbereitung erneut nach Sierra Leone reisen. Vor Ort soll zusätzlich eine Hebamme gewonnen werden, um die praktische Ausbildung zu ergänzen. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Hilfe zur Selbsthilfe gelingen kann. Ohne die verlässliche Zusammenarbeit mit Ursel Röckle und der EAFA, unserem langjährigen Kooperationspartner in Sierra Leone, wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.

Projekt Kenia

Auch in Kenia zeigt sich die Kraft nachhaltiger Aufbauarbeit. Janina Huppertz berichtete, dass die Gruppen rund um Lamu inzwischen (weitgehend) selbstständig arbeiten. Unterricht, Fallbesprechungen und die Anwendung der Mittel laufen weiter, angeleitet von Babuu, Hussein und Chari – letztere ist Nurse. Alle bilden selbst Gruppen aus. HOG begleitet die Arbeit weiterhin beratend und finanziell, während vor Ort eigenständig Wissen weitergegeben wird – ein gelungenes Beispiel dafür, wie Projekte selbsttragend werden können.

Projekt Bolivien

In Bolivien lief nicht alles reibungslos: Anja Kraus berichtete, dass ein Konflikt innerhalb der Gruppe zu Umstrukturierungen führte. Die Projektgruppe vor Ort hat sich nun neu aufgestellt unter dem Namen „Möglichkeiten wachsen lassen“. Trotz anfänglicher Spannungen finden die Kurse wieder statt, sind gut besucht und sollen fortgesetzt werden. Ein nächster Schritt ist die Zusammenarbeit mit der Schmitz-Stiftung, die strenge Förderkriterien anlegt.

Projekt Sarajevo

Seit 1997 begleitet HOG die homöopathische Arbeit in Sarajevo und anderen Teilen Bosniens. Almasto Burmeister berichtete von engagierten Therapeut_innen vor Ort, die in ihren eigenen Praxen hochwertige Arbeit leisten. Allerdings bleibt die Kommunikation eine Herausforderung, sobald der persönliche Kontakt nachlässt. Supervision und fachlicher Austausch bleiben wichtig, aber die Eigeninitiative muss aus dem Land kommen.

 

Projektanfragen

Homöopathie für Kinder auf den Philippinen

Ein inspirierender Beitrag kam von Vivienne F. Herzog, Homöopathin aus der Schweiz, die ein mögliches neues Projekt vorstellte: Auf den Philippinen engagiert sich Thomas Kellenberger mit seiner Organisation islandkids.ch seit vielen Jahren für Straßenkinder. Mittlerweile erhalten dort täglich über 800 Kinder Schulunterricht und Mahlzeiten – und künftig soll auch Homöopathie Teil der Gesundheitsversorgung werden. Die Einrichtung verfügt über Schulungsräume, eine Permakulturfläche und ein engagiertes Team vor Ort. Eine Kooperation wäre möglich.

Homöopathie für Kinder in Kalkutta

Janina Huppertz berichtete über erste Gespräche zu einem möglichen Projekt in Kalkutta. Sie steht im Austausch mit Heike Goebel von Naturheilpraxen ohne Grenzen, die dort eine Freiklinik betreibt, die in ein Schul- und Kinderheim integriert ist. Auf dem Gelände befindet sich ein Behandlungsraum, der für homöopathische Arbeit genutzt werden könnte. Die Schulleiterin vor Ort hat ihre Unterstützung zugesagt: Sie würde den Zulauf organisieren und die Behandlungen koordinieren. Auch Übernachtungsmöglichkeiten in einem nahegelegenen Gästehaus sind vorhanden – eine gute Basis für künftige Einsätze. Perspektivisch wäre auch eine Schulung der Schulleiterin denkbar.

 

 

Tag 2: Begegnungen, Ideen, Aufbruch

Fast fünf Stunden intensiver Austausch und neue Perspektiven prägten den 2. Tag des virtuellen Treffens mit den Vorstandswahlen.

Alle zwei Jahre finden laut HOG-Satzung Vorstandswahlen statt: Almasto Burmeister als 1. Vorsitzender und Kerstin Stephan wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Neu im Vorstand ist Barbara Böttcher, die bereits jahrlange Erfahrung in dieser Arbeit hat. Nach 12 engagierten Jahren verabschiedete sich Susanne Erwig aus der Vorstandsarbeit. Ihr unermüdlicher Einsatz und ihre Professionalität haben die Öffentlichkeitsarbeit von HOG über viele Jahre geprägt. Den Bereich Öffentlichkeitsarbeit übernimmt Madleen Bittner aus der Geschäftsstelle – ein Wechsel, der Kontinuität und frische Energie verbindet.

Ein besonderer Moment: Ursel Leßmann wurde für ihre jahrzehntelange Arbeit und ihren unschätzbaren Beitrag zur Entwicklung des Vereins die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Auch im erweiterten Vorstandsteam gab es Bewegung: Nicola Lehmkühler wird weiter regelmäßig an den Vorstandssitzungen teilnehmen – ebenso wie Ellen Hemeke, die sich bereit erklärt hat, zukünftig bei Bedarf dabei zu sein. In Zukunft werden auch die Projektleiter_innen zweimal im Jahr zu den Vorstandssitzungen eingeladen, um aktuelle Themen, Herausforderungen und Ideen direkt zu besprechen. Damit rückt die Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Projektteams noch enger zusammen – ein wichtiger Schritt, um voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachsen.

Ein wichtiger Schritt für die Zukunft: HOG wird künftig von der Schmitz-Stiftung unterstützt. Die Förderung ermöglicht, ein neues Projekt über ein Jahr hinweg mit einem Gesamtbudget von 10.000 Euro umzusetzen – 75 % davon werden von der Stiftung getragen. Damit verbunden war auch ein Coaching zu den Themen Nachhaltigkeit und Projektförderung, das wertvolle Impulse für zukünftige Arbeit lieferte. Außerdem wurde im Zuge der Anerkennung das ITZ-Siegel beantragt und bereits erfolgreich verliehen – ein Zeichen für Transparenz und Qualitätsstandards bei HOG.

Das zweitägige Mitgliedertreffen zeigte einmal mehr: HOG lebt von Engagement, Gemeinschaft und einem starken Miteinander. Mit neuen Partnerschaften, bewährtem Teamgeist und frischem Schwung blickt der Verein optimistisch in die Zukunft – für mehr Gesundheit, Hoffnung und Verbundenheit weltweit.

 

 

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