Einblick Ecuador April 2020

Nachdem wir die Reise im Oktober 2019 wegen politischer Unruhen kurzfristig absagen mussten, hat uns jetzt Corona einen Strich durch die Reiseplanung für April 2020 gemacht. Noch ist nicht absehbar, wann wir das Repertorium in unserem Kurs einführen können.

Wir haben ein einfaches Repertorium entwickelt, mit dem wir unseren SchülerInnen das Finden des richtigen Mittels auf sehr einfache Weise näherbringen möchten. Es soll damit zum einen geübt werden, wie die mittlerweile 35 unterrichteten Mittel voneinander unterschieden werden können, aber auch welche Ähnlichkeiten bestehen und wie wichtig es ist, über genaue Anamnesetechniken zu verfügen, um gute Behandlungsergebnisse erzielen zu können. Es soll also viel wiederholt und der aktuelle Wissensstand unserer Teilnehmenden überprüft werden.

Zum anderen wollen wir auch den Blick vom indikationsfokussierten Unterricht auf die übergreifenden Einsatzmöglichkeiten der unterrichteten Mittel öffnen und damit den Bogen in die Anfänge unserer Arbeit in Ecuador schlagen. Wir hatten damals zunächst mit dem größeren Mittelbild begonnen. Die damals stark wechselnden TeilnehmerInnen und die damit verbundene Schwierigkeit, die Workshops
aufeinander aufbauend zu gestalten, haben uns dazu geführt, uns zunächst auf abgeschlossene, indikationsbezogene Workshops zu konzentrieren.

Es gibt heute bereits einige Teilnehmerinnen, die mit den erlernten Mitteln gute, gelingende Arbeit in ihren jeweiligen Comunidades (Gemeinden) verrichten. Das Konzept, sich vom Kleinen ins Größere vorzuarbeiten, scheint Früchte zu tragen.

Schweren Herzens mussten wir diese Reise kurzfristig absagen. Politische Ausschreitungen im Land, die sich an der Streichung von Subventionen für Benzin entfacht hatten, veranlassten das Auswärtige Amt zur Empfehlung, von Reisen nach Ecuador abzusehen. Die öffentlichen Straßen waren zeitweise blockiert, Busse fuhren nicht verlässlich und etliche unserer Teilnehmenden waren an Demonstrationen im ganzen Land beteiligt, bei denen viele Verletzte und sogar Tote zu beklagen waren.

Wir sind sehr erleichtert, dass die Situation sich wieder entspannt hat. Der Ausnahmezustand wurde nicht verlängert. Auch im Kampf gegen Erdölförderung im Regenwald wurden große Fortschritte gemacht. Wir gehen davon aus, dass wir im April 2020 bedenkenlos nach Ecuador fliegen können. Von dieser sicher sehr spannenden Reise werden wir dann zeitnah berichten. Geplant ist mit der nächsten Reise auch eine Erkundungsreise in den Norden des Landes an die kolumbianische Grenze. Wir haben eine Anfrage erhalten, in einer bereits bestehenden Clinica ambiental mit Healthworkern unser homöopathisches Konzept zu entwickeln.


Christa Lehr

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