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Einblick Kenia Dezember 2024

Abdul Sierra LeoneJambo Habari – Ein herzliches Hallo! Es ist kaum zu fassen, dass es schon fünf Jahre her ist, seit wir unser Projekt in Lamu das letzte Mal besucht haben. Es fühlt sich jedoch an, als wären wir erst kürzlich hier gewesen. Die Menschen, mit denen wir in Lamu zusammenarbeiten, sind uns nach all dieser Zeit immer noch sehr vertraut und mit einer warmen Zuneigung verbunden. In den vergangenen Jahren haben uns viele Fragen und auch Sorgen begleitet: Wie können wir das Projekt langfristig und nachhaltig abschließen? Wie können wir sicherstellen, dass die geleistete Arbeit weiterhin Früchte trägt? Mitte November 2024 reisten Margit Stapf und ich nach Kenia, wo uns ein herzlicher Empfang erwartet. Zum ersten Mal brachen wir gemeinsam mit Chari nach Lamu auf.

Chari – Eine unverzichtbare Partnerin
An dieser Stelle möchte ich kurz erläutern, welche zentrale Rolle Chari für unser Projekt spielt. Chari ist eine ausgebildete Homöopathin aus Kenia und lebt mit ihrer Familie in Waa, nahe Mombasa. Seit 2013 arbeitet sie mit Homöopathen ohne Grenzen zusammen. Sie leitete zunächst die Lamu Homeopathic Clinic und war maßgeblich an der Entwicklung des Lehrbuchs Homeopathic First Aid for Self Help beteiligt, das in Swahili, Englisch und mit Piktogrammen erstellt wurde. Mit diesem Lehrbuch hat Chari den Unterricht für First Aid und traditionelle Geburtshelfer_innen (TBAs) in Lamu eigenständig organisiert und durchgeführt. Während der Corona-Zeit nahm sie eine Schlüsselrolle ein, indem sie den Unterricht auch online für Studierende in Kenia und Sierra Leone anbot. Kürzlich hat Chari zudem ihre Ausbildung zur diplomierten Krankenschwester abgeschlossen.

Das Projekt in Lamu – Zusammenarbeit und Weiterentwicklung
In Lamu wurden wir von Babuu und Hussein begleitet, die das Projekt seit 2009 unterstützen. Beide leben in Lamu und sind tief in der lokalen Gemeinschaft verwurzelt. Babuu ist Pharmazist im Lamu Hospital und hat während der Coronazeit einen neuen First Aid Kurs initiiert. Hussein hat wie Chari die dreijährige Vollzeitausbildung an der Kwale Homeopathic School abgeschlossen und danach in der Lamu Homeopathic Clinic gearbeitet.

Gemeinsam mit Chari, Babuu und Hussein besuchten wir die bisher unterrichteten Gruppen im Lamu-Distrikt. Dazu gehören:

  • First Aid und TBA in Lamu Town
  • First Aid und TBA in Matandoni (auf der anderen Seite der Insel Lamu)
  • First Aid am Krankenhaus von Mokowe, gegenüber von Lamu auf dem Festland
  • First Aid und TBA in Hindi, ca. 15 km ins Landesinnere von Mokowe

Evaluierung des Projekts
Unser Ziel war es, das vor 20 Jahren gestartete Projekt zu evaluieren und zu prüfen, wie es weitergeführt werden kann. Insbesondere möchten wir sehen, ob Chari den Unterricht in Zukunft vollständig an Hussein und Babuu übergeben kann. Die Treffen mit den verschiedenen Gruppen an den unterschiedlichen Orten sind zwar anstrengend, aber zugleich auch sehr ermutigend. In allen Gruppen zeigen die Teilnehmenden nach wie vor großes Interesse. Sie praktizieren aktiv, sobald sie mit den nötigen homöopathischen Mitteln versorgt sind. Und sie möchten weiterhin lernen – sie bitten um Supervision und fachliche Begleitung.

Es steht außer Frage, wer den Unterricht in Zukunft übernehmen wird: Hussein und Babuu, die eng mit Chari zusammengearbeitet haben, sind als zukünftige Lehrer vollständig anerkannt, auch von den TBAs. Beide werden einen Zeit- und Budgetplan für den Unterricht erstellen und uns diesen vorlegen. Zudem sind die Teilnehmenden nun in WhatsApp-Gruppen miteinander vernetzt, um den Austausch und die Unterstützung untereinander weiter zu fördern.

Ergebnisse der Evaluation
Ein zentraler Punkt unserer Evaluation ist die Erkenntnis, dass die Hilfe zur Selbsthilfe, die wir von Anfang an angestrebt haben, sich stärker durchgesetzt hat als die inzwischen geschlossene Lamu Homeopathic Clinic. Ein gutes Beispiel hierfür ist Amina Musa, eine TBA, die bereits seit 2005 aktiv ist. Mittlerweile kommen immer mehr Studierende, vor allem aus medizinischen Berufen, dazu.

Ein nach wie vor bestehendes Problem ist die Beschaffung der homöopathischen Arzneimittel, aber wir sind zuversichtlich, dass Lösungen gefunden werden können. Babuu und Hussein werden die vorhandenen Daten aus den Akten der Lamu Homeopathic Clinic zusammenfassen und die interessantesten Informationen über die Behandlungen aufbereiten. Diese Ergebnisse werden wir auf unserer Website veröffentlichen.

Was wir klar erkennen können: Die Homöopathie hat sich als wertvolle Hilfe bei akuten Beschwerden etabliert. Sie lebt in und um Lamu weiter und wird dort weiterhin genutzt.

Ein weiterer Schritt – Ein Projekt an der Küste
Nach dem Besuch in Lamu reisten wir mit Chari gemeinsam zurück nach Mombasa. Wir haben ein weiteres Projekt an der Küste in Richtung Tansania besucht und sind gespannt, ob sich eine Zusamenarbeit entwickeln wird. Auch dazu werden wir in Zukunft berichten.

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die uns auf diesem Weg unterstützt haben. Wir bleiben gespannt auf die kommenden Entwicklungen und freuen uns, euch weiter auf dem Laufenden zu halten. Kwaheri und Asante Sana! (Auf Wiedersehen und vielen Dank!)

Janina Huppertz

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