Einblick Sierra Leone Oktober 2024
Am letzten Augustwochenende trafen wir uns in Fulda, um über die aktuelle Situation in Sierra Leone zu sprechen und die nächste Reise ins Land vorzubereiten. Leider konnte die für Januar 2024 geplante Reise aus politischen Gründen nicht stattfinden. Der Ausweichtermin im April 2024 fiel dann kurzfristig aus persönlichen Gründen ins Wasser. Danach mussten wir die Regenzeit abwarten, um nun voraussichtlich im November 2024 mit Karina und Ruth einen neuen Anlauf zu nehmen, der Clinic in Rorinka einen Besuch abzustatten.
Über Smartphones und Messangerdienste können wir einen gewissen Kontakt über die Entfernung aufrechterhalten, aber vieles lässt sich nur vor Ort regeln. Die technischen Probleme, die sich bei der online Ausbildung neuer SchülerInnen durch eine Homöopathin aus Kenia gezeigt haben, lassen uns momentan noch daran zweifeln, ob dieses Format zukünftig weiter durchgeführt werden kann. Es gilt hier zu schauen, inwieweit die technischen Voraussetzungen verbessert werden können.
Ziel der Reise im November 2024 soll es u.a. sein, den Wissensstand der SchülerInnen zu ermitteln, die online unterrichtet wurden. Mittels Lehrpraxis sollen sie in die praktische Arbeit eingeführt und ihre Arzneimittelkenntnisse vertieft werden. All dies erfolgt unter Einbeziehung der zuvor durch uns in Präsenz ausgebildeten SchülerInnen.
Ursel Roeckle und Uwe Brinn, Mitglieder unseres Kooperationspartners EAFA, reisten im März nach Sierra Leone und konnten sich einen aktuellen Eindruck der Lage im Land verschaffen. Ursels Schilderungen zur Hauptstadt Freetown und den dortigen Lebensbedingungen waren eher ernüchternd und zeigten mehr Rück- als Fortschritte. Positiv stimmte sie ein Besuch in der deutschen Botschaft und das Engagement der jetzigen Regierung für die Gesundheits- und Bildungspolitik, speziell für Frauen und Kinder. Die Klinic in Rorinka konnten sie mit einem engagierten Krankenpfleger besetzen, der in Sierra Leone auch Arbeiten übernimmt, die in Deutschland ÄrztInnen vorbehalten sind. Für unsere Arbeit stellt die Klinik eine Art „Basisstation“ dar.
Unser Ziel ist, dass in der Klinik die Homöopathie als wertvolle Ergänzung der westlichen Medizin gesehen wird und beides einen festen Platz in der Gesundheitsversorgung dieser Region findet. Außerdem erreichte uns die Anfrage einer Frauenkooperative, die sich eine Ausbildung in Homöopathie wünscht. Dadurch könnte die medizinische Versorgung der Frauen und Kinder in ihren Standorten verbessert werden. Inwieweit wir das personell und logistisch leisten können, wird unsere Gruppe im November 2024 erkunden.
Mit vielen Eindrücken und neuer Energie machten wir uns auf den Heimweg und danach an die Arbeit, um das Projekt weiter voranzubringen.
Karina Rabe & Ellen Hemeke