Qualifizierte Homöopathie
Homöopathie kann sich nur dann bewähren, wenn die, die sie ausüben, sich an bestimmte Qualitätsstandards halten. Schon Hahnemann forderte: Macht es nach – aber macht es genau nach. Andererseits steht über dem Organon "Aude sapere", "Wage es weise zu sein". Es gilt beides zu verbinden, das Bewährte zu bewahren und doch offen zu sein für Veränderungen. Gerade weil die Homöopathie aus unterschiedlichsten Motivationen immer wieder angegriffen wird, ist es von wesentlicher Bedeutung, dass wir klare Qualitätsnormen erstellen. Dabei geht es nicht darum, einer bestimmten Richtung in der Homöopathie den Vorzug zu geben, sondern darum, die Homöopathie transparent zu machen. Für die Grundausbildung ist noch immer das Organon richtunggebend.
Eine ausführliche Erstanamnese, die aus einem Spontanbericht, einem ergänzten Spontanbericht, einem gelenkten Bericht, einer Anamnese (der Erinnerung = Lebensbericht) und einer Familienanamnese besteht, ist Standard und muss gelehrt werden. Der Vergleich der sich aus der Anamnese ergebenden Symptome mit den Prüfsymptomen einer Arznei und das Verschreiben eines Einzelmittels nach einsehbaren Gründen ist Standard. Dazu gehört auch die Begründung der Potenz, die Begründung der Dosis, das Wissen um die Reaktionsmöglichkeiten, die Begleitung des Patienten durch den Heilungsprozess. Dies alles sauber dokumentiert bedeutet Qualität in der Homöopathie.
Der internationale Verband der Homöopathen (ICH) und der europäische Verband (ECCH) haben sich immer wieder mit Ausbildungsrichtlinien beschäftigt. Seit 1998 haben sich Verbände und Schulen zur sogenannten Qualitätskonferenz getroffen, aus der zwei Zertifizierungsstellen entstanden sind, der Bund klassischer Homöopathen Deutschland (BKHD) und die Stiftung Homöopathie Zertifikat (SHZ). Beide Organisationen zertifizieren TherapeutInnen, DozentInnen und SupervisorInnen. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVHÄ) vergibt das Homöopathiediplom. Die SHZ akkreditiert zusätzlich Homöopathie-Ausbildungen, die sich an die entsprechenden Standards halten. Das HOG-Curriculum mit seinen 30 theoretischen Unterrichtseinheiten und zusätzlicher praktischer Ausbildung entspricht diesem Standard.
Wer im Ausland unterrichten will, sollte nachgewiesen haben, dass er klassisch homöopathisch arbeitet, indem er/sie sich bei einer der Zertifizierungsstellen einer Prüfung unterzogen hat. Als Anerkennung unserer Arbeit bietet die SHZ HOG-Mitgliedern, die als Therapeut zertifiziert sind, kostenlos die Anerkennung als Dozent an, wenn die entsprechenden Kriterien erfüllt sind. Die Kosten für die Aufrechterhaltung des Zertifikats muss dann vom Zertifizierten später selbst getragen werden.