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Bam / Iran

Überblick | Bam / Iran 2004-2007

  • 2003: schweres Erdbeben
  • 2004: Erstkontaktaufnahme
  • 2005: Behandlung von Erdbebenopfern und Waisenkindern
  • 2007: Projektende wegen fehlender Behandlungs- und  Ausbildungserlaubnis

Rückblick Bam / Iran

Am 26. Dezember 2003 morgens um 4 Uhr bebte die Erde für 12 Sekunden im Süden des Irans. Bam, eine Stadt mit 100.000 Einwohnern und einer Burg, die zum Weltkulturerbe gehörte, wurde komplett zerstört. 40.000 Menschen starben, zurück blieben viele querschnittgelähmte und traumatisierte Menschen.

Über Verwandte kam der Hilferuf zu Elisabeth Shahrasbi nach Deutschland und erreichte die Homöopathen ohne Grenzen. Mitte 2004 fand die erste Erkundungsreise in den Iran statt. Es war unvorstellbar, was wir dort vorfanden. Die Menschen hausten in Zelten, und trotz allem Elend fanden wir unglaubliche Gastfreundschaft und Dankbarkeit für unser Interesse, verbunden mit dem Wunsch um Hilfe jeglicher Art. Wir nahmen Kontakt auf zu den Behörden in Bam und Teheran, fanden Unterstützung durch das Gesundheitsministerium, man legte uns vor allem die Waisenkinder und Querschnittgelähmten ans Herz. Wir kontaktierten iranische Homöopathen in Teheran und von der WHO in Teheran wurden wir in unserer Arbeit ermutigt. Ziel des Projekts war es, homöopathische Soforthilfe für die Erdbebenopfer anzubieten und dann vor Ort in Bam die Homöopathie zu etablieren, indem wir ansässige ÄrztInnen und Healthworker zu HomöopathInnen ausbilden wollten.

Von Anfang an war es sehr schwierig, für unser Projekt genügend finanzielle Mittel zu bekommen, um eine feste Praxis in Bam zu installieren. Dazu kam die schwieriger werdende politische Lage im Iran. Aber wir konnten 2005 mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums in Teheran und mit Unterstützung der ansässigen Behörden mit der homöopathischen Behandlung der Menschen beginnen. Alle zwei Monate flog eine Delegation von HOG für 14 Tage nach Bam und jeder, der zurückkam, war erschüttert von der Situation.

Immer wieder wurden wir durch die Schwierigkeit, in Deutschland Geld für dieses Projekt zu bekommen, ernüchtert. Um auch innerhalb des Irans um Spenden zu werben, haben wir einen Antrag bei den Teheraner Behörden gestellt, um im Iran ein Bankkonto eröffnen zu können. Von der WHO in Teheran wurde uns finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt, wenn wir die sogenannten Healthworker in Homöopathie unterrichten würden. Wir haben endlos Berichte geschrieben und in Bam einen Kindergarten mit Waisenkindern betreut sowie ein Camp mit Querschnittgelähmten. Für diese Arbeit bekamen wir eine Praxis zur Verfügung gestellt, auch die Möglichkeit für einen Wohncontainer. Wir haben 12 Stunden am Tag behandelt, Vorträge gehalten, Verhandlungen geführt, auch als Vorbereitung für die geplante Ausbildung. Dann fand sich in Deutschland vor allem ein Spender, der uns regelmäßig und wesentlich unterstützt hat, so dass wir ganz langsam Licht am Horizont sahen. Die Verhandlungen mit den Teheraner Homöopathen waren so weit gediehen, dass wir mit ihnen zusammen eine Ausbildung anbieten und die Praxis in Bam teilen wollten, ein Kooperationsvertrag war unterzeichnungsbereit.

Ende 2006 kam dann das Aus. Drei Jahre nach dem Erdbeben wurde der Ausnahmezustand für Bam aufgehoben, es gab viele Veränderungen. In Teheran wurde die uns unterstützende Ärztin in einen anderen Bereich versetzt, in Bam wurde die Stelle des Amtsarztes neu besetzt. Und obwohl von der Seite des Bürgermeisters der dringende Wunsch bestand, dass wir weiterhin nach Bam kommen sollten, verweigerte uns der neue Amtsarzt die Praxisräume und erteilte uns keine Behandlungserlaubnis mehr, ja, er teilte uns deutlich mit, dass wir nicht mehr gebraucht würden. So haben wir Anfang 2007 das Projekt beendet.

Fazit:
Wir haben von Mitte 2005 bis Ende 2006 200 Menschen homöopathisch betreut. Überwiegend waren es traumatisierte Patienten, die jetzt entweder mit Psychopharmaka oder gar nicht behandelt werden. Wir konnten in einem gewissen Rahmen Nothilfe leisten. Die Homöopathie in Bam zu etablieren, ist uns nicht gelungen.

 

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