Einblick Ruanda April 2019

Ein aussichtsreiches neues Projekt in Ruanda entsteht gerade. Elisabeth von Wedel, Matthias Strelow und Silvia Anna Brinkmann waren im Herbst 2018 in Ruanda. In vielerlei Hinsicht waren sie überrascht und beeindruckt – sowohl von einem Land, dass als die „Schweiz“ Afrikas gilt, als auch von der Aufarbeitungskultur des Genozids, der selbstbestimmten Rolle der Frauen dort (60% Frauenanteil im Parlament), dem Klima und den Möglichkeiten, dort die Homöopathie zu etablieren.

Die Projektanfrage wurde von Theoneste Buginga, Krankenpfleger für Psychiatrie, Abteilungsleiter und graduierter Homöopathie Student (London College for Practical Homeopathy) an HOG gestellt. Er organisierte ein gut durchdachtes Treffen mit u.a. dem Vorsitzenden der traditionellen Therapeuten, dem Gründer und leitenden Psychologen der NGO LIWOHA sowie bereits ausgebildeten Homöopathen (allerdings mit einer sehr pathologisch orientierten Ausbildung mit organotroper, entgiftungsorientierter Anwendung von homöopathischen Mitteln, inklusiver Gabe mehrerer Mittel), einem Biologen und Forscher sowie einem Professor für Education and Public Policy. Sie alle haben nicht nur großes Interesse gezeigt, sondern auch den Willen, die Informationen rund um das Projekt weiterzugeben. Positiv gestalteten sich auch erste Kontakte, die Elisabeth, Silvia Anna und Matthias mit dem Gesundheitsministerium hatten. Denn es besteht eine große Chance, die Homöopathie in das Gesundheitssystem Ruandas implantieren zu können. Gespräche mit Justin Kabera, Biologe und Forscher im Bereich der Phytotherapie an der Universität Butares, der gute Beziehungen sowohl zum MoH (Ministery of Health) als auch zum Departement für Complementary Medicine hat, ergaben, dass das Gesetz zur Reglementierung der komplementären Heilkunde kurz vor der Fertigstellung steht.

Dies stärkt die traditionellen Mediziner vor Ort und würde ihnen zur größeren gesellschaftlichen Reputation verhelfen, wenn sie sich zusätzlich ausbilden lassen würden. Für HOG würde das bedeuten, dass die Registrierung bzw. Zulassung homöopathischer Mittel gewährleistet ist. Bei den nächsten Schritten geht es u.a. um die Erstellung von Unterlagen zur Zulassung der Homöopathie, die Registrierung der Homöopathika, die Nachschulung der bereits ausgebildeten Homöopathen, die Abklärung von Räumen, Unterrichtsmaterialien und Unterrichtsinhalt, einen Zeitplan – und ob Naturheiler, Nurses und Ärzte zusammen ausgebildet werden dürfen. Geplant ist es, mit der Akutbehandlung zu beginnen und dann darauf aufzubauen. Sinnvoll wäre eine Mischung aus e-learning und Präsenz zwei- bis viermal im Jahr über ca. drei Jahre. Möglicherweise kann es schon Ende 2019 losgehen.

Beatrix Szabo

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