• Homöopathen ohne Grenzen
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Ausbildung in Homöopathie in den Projektländern

Lesen Sie unter Qualitätsstandards nach, welche Voraussetzungen wir von den HomöopathInnen, die bei uns arbeiten möchten, erwarten. Dazu gehören eine qualifizierte Ausbildung, ausreichend Berufserfahrung in der Praxis und im Unterrichten, Sprachkenntnisse entsprechend der zu bereisenden Projektländer, Kenntnisse der interkulturellen Kommunikation, Freude am Austausch mit anderen Kulturen, Teamfähigkeit und Spaß beim Weiterlernen und an der Arbeit.

Für die Homöopathieausbildung, die wir in unseren Projektländern geben, besteht ein spezielles Curriculum, welches die interkulturellen und organisatorischen Besonderheiten bedient. Lesen Sie dazu bitte auch unter Interkulturell ausbilden.

Homöopathische Behandlung im Projektland

Wer in einem Projekt im Ausland behandeln will, muss mindestens 5 Jahre Praxiserfahrung mitbringen. Wie schon im Kapitel "Wie wir arbeiten" angesprochen, ist es von enormer Wichtigkeit, dass die MitarbeiterInnen teamfähig sind. Es gilt, die verschiedenen Strömungen innerhalb der Homöopathie zu verbinden. Dies kann nur geschehen wenn wir minutiös dokumentieren, was wir tun, warum wir es tun.

Eine lückenlose Dokumentation ist unerlässlich, so dass das Nachfolgeteam verstehen kann, warum ein/e KollegIn ein bestimmtes Medikament in diesem Fall verordnet hat. So muss ein/e KollegIn, die nach Bönninghausen arbeitet, auch nachvollziehen können, warum die KollegInnen, die vielleicht nach der Bombay-Methode arbeiten, sich für ein bestimmtes Mittel entschieden haben und respektieren, dass es auch andere Möglichkeiten innerhalb der Homöopathie gibt. Dies ist aber auch für alle ein ungeahnter Lernprozess und eine große Chance, den eigenen Horizont zu erweitern. Die Bereitschaft dafür ist Voraussetzung für eine Mitarbeit. Am Ende eines Projekts steht das Aufarbeiten, die Evaluation des Projektes. Dafür gibt es eine eigene Software von HOG.

Interkulturelle Kommunikation und Verständnis

Jedes Land hat nicht nur seine eigene Sprache, sondern auch eine eigene nonverbale Kommunikation, eine eigene Kultur, die wir beachten müssen, wenn wir dort ein Projekt installieren wollen. Es ist ein Unterschied, ob wir in Afrika, Südamerika oder im Orient Verhandlungen führen müssen, Studierende ausbilden wollen oder behandeln.

Wir müssen uns unserer Rolle als Lehrende sehr bewusst sein, Vorbild sein und uns andererseits auf die Gepflogenheiten vor Ort einlassen können. Wenn wir mit ÜbersetzerInnen arbeiten, heißt es auch für sie Verantwortung zu übernehmen, darauf zu achten, dass sie verstehen, was sie übersetzen sollen. Geduld zu haben, wenn nicht die deutsche Pünktlichkeit überall auf der Welt selbstverständlich ist.

Es bedeutet aber auch, auf die örtlichen Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen. Wenn in einem Land die Menschen oft unter Hunger zu leiden haben, dann kann man nicht den Allgemeinsymptomen Verlangen und Abneigung den gleichen Stellenwert geben, wie das in unserer „satten“ Gesellschaft üblich ist. Kurz: Wir müssen einen Weg zu unseren Studierenden finden, versuchen in „ihre Haut zu schlüpfen“ und sie dort abholen, um ihnen die wunderbaren Möglichkeiten – aber auch Grenzen – der Homöopathie zu erschließen.

 

Qualifizierte Homöopathie

Homöopathie kann sich nur dann bewähren, wenn die, die sie ausüben, sich an bestimmte Qualitätsstandards halten. Schon Hahnemann forderte: Macht es nach – aber macht es genau nach. Andererseits steht über dem Organon "Aude sapere", "Wage es weise zu sein". Es gilt beides zu verbinden, das Bewährte zu bewahren und doch offen zu sein für Veränderungen. Gerade weil die Homöopathie aus unterschiedlichsten Motivationen immer wieder angegriffen wird, ist es von wesentlicher Bedeutung, dass wir klare Qualitätsnormen erstellen. Dabei geht es nicht darum, einer bestimmten Richtung in der Homöopathie den Vorzug zu geben, sondern darum, die Homöopathie transparent zu machen. Für die Grundausbildung ist noch immer das Organon richtunggebend.

Eine ausführliche Erstanamnese, die aus einem Spontanbericht, einem ergänzten Spontanbericht, einem gelenkten Bericht, einer Anamnese (der Erinnerung = Lebensbericht) und einer Familienanamnese besteht, ist Standard und muss gelehrt werden. Der Vergleich der sich aus der Anamnese ergebenden Symptome mit den Prüfsymptomen einer Arznei und das Verschreiben eines Einzelmittels nach einsehbaren Gründen ist Standard. Dazu gehört auch die Begründung der Potenz, die Begründung der Dosis, das Wissen um die Reaktionsmöglichkeiten, die Begleitung des Patienten durch den Heilungsprozess. Dies alles sauber dokumentiert bedeutet Qualität in der Homöopathie.

Der internationale Verband der Homöopathen (ICH) und der europäische Verband (ECCH) haben sich immer wieder mit Ausbildungsrichtlinien beschäftigt. Seit 1998 haben sich Verbände und Schulen zur sogenannten Qualitätskonferenz getroffen, aus der zwei Zertifizierungsstellen entstanden sind, der Bund klassischer Homöopathen Deutschland (BKHD) und die Stiftung Homöopathie Zertifikat (SHZ). Beide Organisationen zertifizieren TherapeutInnen, DozentInnen und SupervisorInnen. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVHÄ) vergibt das Homöopathiediplom. Die SHZ akkreditiert zusätzlich Homöopathie-Ausbildungen, die sich an die entsprechenden Standards halten. Das HOG-Curriculum mit seinen 30 theoretischen Unterrichtseinheiten und zusätzlicher praktischer Ausbildung entspricht diesem Standard.

Wer im Ausland unterrichten will, sollte nachgewiesen haben, dass er klassisch homöopathisch arbeitet, indem er/sie sich bei einer der Zertifizierungsstellen einer Prüfung unterzogen hat. Als Anerkennung unserer Arbeit bietet die SHZ HOG-Mitgliedern, die als Therapeut zertifiziert sind, kostenlos die Anerkennung als Dozent an, wenn die entsprechenden Kriterien erfüllt sind. Die Kosten für die Aufrechterhaltung des Zertifikats muss dann vom Zertifizierten später selbst getragen werden.

Die Bezeichnung Homöopathie stammt aus dem griechischen und hieß dort „homoios pathein“, was so viel bedeutet wie „ähnliches Leiden“. Daher leitet sich auch das therapeutische Leitprinzip der Homöopathie ab: „Similia similibus curentur“ –  Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden. Dieses sogenannte Ähnlichkeitsprinzip definierte der deutsche Arzt Dr. Samuel Hahnemann im Jahre 1796. Bei verschiedenen Selbstversuchen stellte er fest, dass man eine Krankheit mit sehr geringen Dosen eines Mittels behandeln kann, welches bei gesunden Menschen dieselben Krankheitszeichen hervorrufen würde.
Im Falle Hahnemanns war dies die Wechselwirkung von Malariasymptomen und Chinarindenpulver (dessen Wirkung gegen Malaria man schon damals kannte). Der Reaktion auf die Arzneimittelprüfung am gesunden Körper folgend, erstellte er ein umfangreiches Arzneimittelverzeichnis zur homöopathischen Behandlung. Heutzutage sind über zweitausend Substanzen in der Homöopathie erforscht. Dazu gehören Heilmittel, die sowohl aus Pflanzenstoffen, aus Mineralien und von Tierenprodukten hergestellt werden.

Um die richtige Wirkung zu erzielen, entwickelte Hahnemann im Laufe der Jahre das Verfahren der sog. „Potenzierung“. Dabei werden die Ausgangssubstanzen mit einem nicht arzneilichen Trägerstoff, meist Alkohol oder Milchzucker, abwechselnd verdünnt und intensiv verrieben. Zum Beispiel: Die Potenz C30 bedeutet, dass der Ausgangstoff 30-mal im Verhältnis 1:100 verdünnt und dabei 30-mal verrieben oder verschüttelt wurde. Die daraus endstehende „Hochpotenz“ enthält faktisch kein einziges Molekül des Ausgangstoffes mehr, sondern nur noch seine „Potenz“, sprich seine Wirkung. Das Phänomen der Homöopathie ist es nämlich, dass diese Potenzen, die intensivsten Reaktionen hervorrufen können.
Die Genesung durch Homöopathie erfolgt daher durch die Selbstheilung des Körpers, die Regulation im Organismus. Seele, Geist und Organismus spielen harmonisch ineinander und werden dadurch leistungsfähiger.

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