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Einblick Oktober 2019 | „Homöopathie für Flüchtlinge in Deutschland“ mit HiA

Um die regionalen Aktivitäten der im Flüchtlingsprojekt aktiven HomöopathInnen übersichtlich darstellen zu können, wird derzeit eine interaktive Karte mit dem Kartendienst Umap Openstreetmap erstellt (noch im Aufbau). Eingebunden beispielsweise auf der Homepage von HOG oder HiA soll diese Übersichtskarte dazu beitragen, die aktiven Mitglieder des Flüchtlingsprojektes und die regionalen „Therapiezellen“ zu markieren. Auf diese Weise können interessierte KollegInnen sowie in der Flüchtlingsarbeit engagierte Menschen erfahren, wo sich die für sie nächstgelegene aktive Gruppe des Flüchtlingsprojektes befindet und mit einem Klick Kontaktdaten erfahren. Damit unsere Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird!

Im Frühsommer 2019 war unsere Projektleiterin Dr. Maria Möller für sechs Wochen auf Lesbos, hier ihr Einblick in die dortige Flüchtlingssituation:

„Von Ende Mai bis Anfang Juli war ich in diesem Jahr zu einem medizinischen Einsatz auf Lesbos. Die griechische Insel liegt nur ca. 15 km vom türkischen Festland entfernt. Durch den Türkei-Deal sollen die Flüchtlinge abgehalten werden, in die EU zu kommen. Trotzdem kommen täglich Boote an, im Mai ca. 70 Menschen täglich, inzwischen sind es bis zu 400 Neuankömmlinge täglich. Bis zum Abschluss des Asylverfahrens – es dauert viele Monate oder sogar Jahre – werden die Flüchtlinge auf Lesbos festgehalten. Über 12.000 Menschen leben inzwischen im Lager Moria, das ursprünglich für maximal 2.000 Menschen vorgesehen war. Die Menschen kommen überwiegend aus Afghanistan und Afrika, speziell Kongo.

Das Lager aus Zelten und Containern ist komplett überfüllt, es herrschen grauenhafte hygienische Bedingungen. Gewalt ist an der Tagesordnung: Angriffe, Kämpfe, Feuer, sexuelle Übergriffe, Totschlag, Selbstmord(versuche)... Ein unmenschliches und würdeloses Leben. Im Lager selbst dürfen nur griechische Ärzte behandeln. Ich arbeite außerhalb in einer schlichten Holzhütte mit im Zentrum „One Happy Family“, wo sich die Geflüchteten etwas ablenken können. Wir haben mehr Zeit als die Ärzte im Lager, deshalb bekommen wir viele psychiatrische Patienten. Es sind unvorstellbare Grausamkeiten, die die Menschen erlebt haben, insbesondere die Flüchtlinge aus dem Kongo. Frauen wie Männer sind mehrfach vergewaltigt, gefoltert und misshandelt worden. Viele leiden unter massivsten Beeinträchtigungen, Halluzinationen, schwerste Panikattacken, Atemnot, Schlaflosigkeit, Bettnässen und vieles mehr. Und es gibt im Umkreis fast keine Psychiater oder Psychologen. Alle aus dem Flüchtlingsprojekt in Deutschland kennen schreckliche Geschichten aus den Erzählungen der Patienten, aber was ich dort erlebt habe, hat das noch bei weitem übertroffen. Vieles kann ich jetzt auch in meiner Arbeit hier besser verstehen. Dort erahnen sie gar nicht, welche weiteren Hürden noch auf sie zukommen.

Durch intensive Gespräche mit traumatherapeutischem Grundwissen konnte ich viel erreichen, homöopathische Mittel habe ich unterstützend eingesetzt. Die Menschen waren so unendlich dankbar, etwas Sinn im Leben wiederzuentdecken. Ganz unprofessionell haben wir sie nach Hause und zu unseren Freizeitaktivitäten mitgenommen, Mobilnummern ausgetauscht. So empfand ich die Arbeit auch überaus erfüllend. Und ich werde im November noch einmal hinfliegen.“

Jeannette Höllscher-Schenke und Dr. Maria Möller

 

Einblick April 2019 | „Homöopathie für Flüchtlinge in Deutschland“ mit HiA

Würden Sie in der Therapeut-Patient-Beziehung oder sonst im Alltag bei einem Deutschen nach dem Befinden seiner Familie fragen? Genau das ist für einen Iraner Zeichen einer wertschätzenden und fachlichen Kompetenz“, so Dr. Dr. Rahim Schmidt in der Ankündigung seines Buches „Interkulturelle Medizin und Kommunikation“. Dr. Schmidt hielt kompetent und humorvoll den Einführungsvortrag beim Fachtag „Interkulturelle Medizin“, zu dem der Verein FiLL e.V. (unter Vorsitz von Prof. Dr. Leonie Herwartz-Emden) in Augsburg eingeladen hatte und den ich als Projektleiterin des Projektes „Homöopathie für Flüchtlinge“ mitgestaltet habe. 140 Interessierte aus verschiedenen Fachgruppen nahmen teil.

Wenn „die Leber brennt“, so Dr. Schmidt, ist das kein Grund, Menschen aus Ländern wie Iran, Türkei und auch Frankreich sofort zum Gastroenterologen zu schicken oder zu repertorisieren: Leber, Schmerz, brennend, sondern das ist vielmehr ein Ausdruck von Liebesverlust und gleichbedeutend mit „Herzschmerz“ in Deutschland. Auch im Blickkontakt und dem räumlichen Abstand entstehen leicht Missverständnisse. Menschen kommunizieren unterschiedlich, Deutsche immer auf der Sachebene: „Wo tut es weh?“, Menschen aus dem Orient auf der Beziehungsebene mit verallgemeinernder Sprache. Möglicherweise erzählen sie gar nichts von ihren Beschwerden, denn der Arzt muss es doch schließlich wissen, er hat ja studiert.

Für eine kompetente medizinische Versorgung von Migranten und Flüchtlingen ist die Akzeptanz von Vielfalt und eine Sensibilisierung für kulturelle Unterschiede unerlässlich, so Dr. Margret Spohn, Leiterin des Büros für Migration, Interkultur und Vielfalt der Stadt Augsburg. Die Referentin zeigte kulturelle Unterschiede auf: Einen Kranken lässt man nicht allein (z.B. sechs Besucher im Krankenzimmer) vs. ein Kranker braucht Ruhe. Das kann durchaus Konflikte auslösen.

Das Wissen um andere Annahmen und Erwartungen ist wichtig, aber nicht jedes Verhalten ist kulturbedingt. Wir dürfen nicht kulturalisieren oder ethnisieren, müssen immer individualisieren. Alle gleich behandeln heißt nicht unbedingt Gerechtigkeit, das brachte Dr. Spohn einleuchtend in Bildern und Cartoons zum Ausdruck. Ein Beispiel: Wenn drei unterschiedlich große Menschen versuchen über einen Zaun zu schauen, reicht es nicht, jedem eine Kiste zur Verfügung zu stellen, sondern die Menge der Kisten muss der Größe des Einzelnen angepasst werden, damit jeder etwas sehen kann.

Die dritte Rednerin des Fachtags war Maria Johanna Fath vom Traumahilfenetzwerk Schwaben, die über die Grundlagen zum Thema Trauma referierte und die Veränderungen der Informationsverarbeitung im Gehirn durch eine lebensbedrohliche, hochgradig ängstigende und ausweglose Situation aufzeigte. Ist weder Flucht noch Kampf möglich (no fight - no flight), kommt es zum Erstarren (freeze). Durch die Stresshormone werden die Emotionen eingefroren und als Erinnerungssplitter (Fragmente) isoliert im Gehirn abgespeichert. Sie sind dann nicht mehr zugänglich. Bei der post- traumatischen Belastungsstörung kommt es in der Folge zu Hyperarousel (Unruhe, Schreckhaftigkeit, Schlafstörung...), Vermeidung (Isolation, Betäuben, Alkohol...) und Wiedererleben (Alpträume, Panik, Grübeln...).

Zur Stabilisierung bedarf es in erster Linie Sicherheit und Zukunftsperspektive, was im Asylverfahren leider oft nicht gegeben ist. Zu verstehen lernen, dass die Traumafolgestörung eine normale Reaktion auf eine unnormale Situation ist, und die Arbeit mit Ressourcen sind bei der Behandlung von großer Bedeutung. Auch betonte Maria Johanna Fath das ABC des Helfers zu beachten: Achtsamkeit – Balance – Connection, um eine sekundäre Traumatisierung beim Behandler zu vermeiden.

Die Vorträge am Nachmittag befassten sich mit dem Thema der weiblichen Genitalverstümmelung FGM.
In beeindruckender und einfühlsamer Weise informierte die Münchner Gynäkologin Eiman Tahir über das schwierige Thema, mit dem sie sich schon seit ihrer Doktorarbeit in Afrika befasst hat und sie verstand es, uns zu sensibilisieren. Von der schweren Aufklärungsarbeit und eigenen schlimmen Erfahrungen berichtete auch Fadumo Korn vom Verein NALA e.V., München. Einen sehr guten Ansatz zeigten zwei Change-Agents aus Berlin auf, von LET'S CHANGE, einem Projekt von TERRE DES FEMMES. Das setzt in den Communities an und bildet weibliche und männliche Multiplikatoren aus den afrikanischen Communities aus, um in Europa gegen FGM vorzugehen.

Nach den Vorträgen konnten die Teilnehmer des Fachtages an sechs Thementischen im Rahmen eines „Weltcafés“ miteinander ins Gespräch kommen und so Problem- oder Fragestellungen in Kleingruppen intensiv diskutieren und reflektieren.
Es wurden Tische zu den folgenden Themen angeboten: Beratung und Prävention zu sexuell übertragbaren Infektionen, Schwangerschaft und Kinder, muslimische Seelsorge, weibliche Genitalbeschneidung und Stabilisierung für traumatisierte Flüchtlinge. An diesem Tisch wurde u.a. unser Projekt „Homöopathie für Flüchtlinge“ vorgestellt. Projektmitglieder aus Bayern und Baden-Württemberg waren angereist und zusammen mit weiteren Tischgästen konnten sich informative und sehr interessante Gespräche entwickeln. So konnten wir erleben, dass das Flüchtlingsprojekt von HOG und HiA lebendig bleibt.

Dr. Maria Möller

Buchempfehlung: Dr. Dr. Rahim Schmidt, Interkulturelle Medizin und Kommunikation, 2017, ISBN 978-3-7431-2337-3

Einblick April 2018 | „Homöopathie für Flüchtlinge in Deutschland“ mit HiA

Das neue Leitungsteam freut sich über neue Mitarbeiter im Flüchtlingsprojekt

Mitte des Jahres 2017 hat sich endlich eine Nachfolge für die Leitung des Flüchtlingsprojektes gefunden: Mein Name ist Maria Möller und ich arbeite als Ärztin in Augsburg. Mit im Leitungsteam bleibt Regina Mössner von HiA (Homöopathie in Aktion), Angelika Pöllet (Finanzen) und Jeannette Hölscher-Schenke (Öffentlichkeitsarbeit) sind neu hinzugekommen.

Weiterhin sind in vielen Städten und Gemeinden in Deutschland Therapeuten von HOG und HiA aktiv ehrenamtlich in der Flüchtlingsbehandlung tätig: in Unterkünften, in Beratungsstellen, in eigenen Praxen. Obwohl nicht mehr so viele Flüchtlinge in Deutschland ankommen, reißen die Probleme nicht ab. Abschiebungen drohen, Wohnungen und Arbeit sind für Flüchtlinge schwer zu bekommen, Angehörige dürfen nicht nachkommen... Die neuen Belastungen („Postmigrations-Syndrom“) machen krank. Heimweh kommt hinzu und oft kommen jetzt erst die traumatischen Erlebnisse auf der Flucht hoch.

Die ganz akuten Interventionen gehen zurück, es kommt zu mehr chronischen Behandlungen, die von den Flüchtlingen gern angenommen werden. Es werden ja nur wenige Therapien für die psychischen Probleme der geflüchteten Menschen angeboten. Wir können da eine Lücke füllen, wobei die Kostenübernahme für die Dolmetscher aus Projektmitteln eine unschätzbare Hilfe ist. Auch bei Flüchtlingshelfern, Sozialarbeitern und den vielen ehrenamtlich helfenden Mitbürgern werden die von uns kostenlos angebotenen homöopathischen Behandlungen der Geflüchteten sehr geschätzt.

Um die Arbeit im Projekt an die Gegebenheiten anzupassen und um vor Ort bei den mit der Flüchtlingsarbeit involvierten Menschen mit unserem Angebot bekannter zu werden, haben wir einen neuen Projektflyer herausgebracht, ein weiterer Informationsflyer zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit vor Ort ist im Entstehen. Auch haben wir begonnen, lokal Selbstfürsorgeseminare anzubieten und wollen das noch ausweiten.

Macht das nicht Lust auf Mitarbeit? In unserem Flüchtlingsprojekt kann direkte Hilfe geleistet werden, genau dort und ohne Umwege, wo sie gebraucht wird. Aber bei unserer Tätigkeit bekommen wir auch viel zurück, erleben eine große Dankbarkeit und erfahren viel über Menschen aus anderen Kulturen.

Dr. Maria Möller

Konzept Homöopathie für Flüchtlinge in Deutschland – ein Projekt von HOG in Zusammenarbeit mit HiA

Als erstes nationales humanitäres Projekt erfordert Homöopathie für Flüchtlinge in Deutschland im Vergleich zu den bisherigen HOG-Auslandsprojekten eine völlig neue Projektstruktur und Konzeption. HOG und HiA haben in einer Vereinbarung über die Zusammenarbeit die Form der Kooperation festgelegt: Die gemeinsame Organisation und Durchführung des Projektes bei gleichzeitiger Bewahrung der Eigenständigkeit beider Organisationen.

Projektziel

Homöopathisch arbeitende HeilpraktikerInnen und ÄrztInnen schließen sich bundesweit zusammen, um an möglichst vielen Orten geflüchteten Menschen eine kostenfreie homöopathische Behandlung anbieten zu können. Das Motto des Projektes ist: Helfen vor der eigenen Haustür.

Unser Weg zu den Geflüchteten

Entgegen dem bisherigen Grundsatz von HOG, im Ausland nur auf Anfrage zu arbeiten, gehen wir im Inlandsprojekt aktiv auf diejenigen zu, die mit der Betreuung und Versorgung der geflüchteten Menschen betraut sind. Geflüchtete erfahren über den Kontakt zu MitarbeiterInnen und BetreuerInnen in den Flüchtlingseinrichtungen von unserem Angebot und können dieses wahrnehmen. Wir informieren darüber hinaus in Fachzeitschriften, bei Fachtagungen und Veranstaltungen über das Angebot von Homöopathie für Flüchtlinge.

Organisationsstruktur

Die Organisation des Projektes ist einfach, überschaubar und schlank. Im Mittelpunkt steht die Arbeit vor Ort, durchgeführt von den zahlreichen Projektmitgliedern. Die Behandlungen im Rahmen von Homöopathie für Flüchtlinge in Deutschland werden von qualifizierten und registrierten HomöopathInnen durchgeführt. Mit ihrer Anmeldung für das Projekt und die Erklärung zur Mitarbeit sind sie Projektmitglieder. (siehe unten: Anmeldung für das Projekt)

 

Lokale Projektgruppe

Projektmitglieder einer Stadt (und deren Umland) schließen sich nach Möglichkeit zu einer Projektgruppe zusammen. Eine Person übernimmt als Lokale Ansprechperson die Organisation und Koordination der Gruppe. Innerhalb der Projektgruppe erfolgt ein Austausch über die Vorgehensweise vor Ort sowie über Kontakte mit den Flüchtlingsorganisationen. Reflexion und Intervision der Behandlungen kann erfolgen, auftauchende Fragen und Herausforderungen können gemeinsam gelöst werden. Die Anbindung an eine Projektgruppe wird empfohlen - die Behandlung Geflüchteter im Rahmen des Projektes kann jedoch je nach örtlichen Gegebenheiten und persönlichen Vorlieben auch alleine erfolgen.

 

Projekt-Organisations-Team

Das Projektteam, bestehend aus projekterfahrenen HOG-und HiA-Mitarbeiterinnen, übernimmt die Aufgabe der Koordination, Vernetzung und Information und

  • erarbeitet den konzeptionellen und organisatorischen Rahmen des Projektes,
  • klärt die vereinsrechtlichen und standesrechtlichen Fragen in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Vereinsvorständen und ggf. mit fachanwaltlicher Beratung,
  • erstellt den Finanzplan und überwacht die Ausgaben,
  • ist für die Projekt-Kommunikation zuständig (über regelmäßige Rundbriefe werden die Projektmitglieder über die Projektbelange informiert),
  • übernimmt die projektbezogene Öffentlichkeitsarbeit.

 

Arbeitsbereiche innerhalb des Projekt-Organisations-Teams

Dr. Maria Möller      HOG     Projektleitung Flüchtlingsprojekt
Regina Mössner HiA Gründerin und Leiterin Homöopathie in Aktion (HiA) / Schnittstelle zu HOG

 

Die HOG-Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle von HOG in Hamburg steht dem gemeinsamen Projekt zur Verfügung. Die dortigen MitarbeiterInnen

  • nehmen allgemeine Anfragen und Anmeldungen für das Projekt entgegen,
  • erstellen und aktualisieren die Liste der Projekt-Mitglieder und -Interessierten,
  • sind ansprechbar für alle organisatorischen Fragen des Projektes und leiten sie ggf. weiter,
  • sind zuständig für Seminar-Organisation und Anmeldungen für Seminare.

Info-Materialien können in der HOG-Geschäftsstelle angefordert werden: 

  • Informationen für FlüchtlingsbetreuerInnen, SozialarbeiterInnen und MitarbeiterInnen in der Flüchtlingsarbeit PDF zum Download
  • Spendenpostkarte PDF zum Download

Kontakt: HOG-Geschäftsstelle | Tel: 040 - 43 27 47 02 | info(at)homoeopathenohnegrenzen.de

 

Mitarbeit im Projekt

Eine Mitarbeit im Projekt kann als BehandlerIn erfolgen oder - bei Berufsanfängern - im Rahmen von Hospitationen. Projektmitglieder mit anderem beruflichen Hintergrund können als UnterstützerIn organisatorische Aufgaben sowie regionale Öffentlichkeitsarbeit übernehmen.

An der Projektarbeit interessierte HomöopathInnen (oder Menschen anderer Berufsgruppen) erhalten bei der Geschäftsstelle oder bei der jeweiligen Länderkoordinatorin Informationen zum Projekt. Sobald sie eine Datenfreigabe erteilt haben, werden sie in die Projekt-Adress-Liste als Projekt-Interessierte aufgenommen. Sie erhalten dann

  • regelmäßige Information zum Projekt über Rundbriefe,
  • die Projekt-Adress-Liste und können daraus ersehen, welche KollegInnen in Ihrer Umgebung bereits als ProjektInteressierte oder Projektmitglied aufgeführt sind. So kann eine Kontaktaufnahme zur lokalen Projektgruppe erfolgen.

Anmeldung für die Projektmitarbeit

KollegInnen, die sich für eine Mitarbeit im Projekt entschließen, füllen einen Anmeldebogen aus und bestätigen in einer Erklärung, dass sie die folgenden Voraussetzungen für die Mitarbeit erfüllen:

  • Fundierte Homöopathie-Ausbildung und 3-5-jährige Berufserfahrung als Arzt/Ärztin oder HeilpraktikerIn,
  • Arbeiten nach den Regeln der Klassischen Homöopathie,
  • Anerkennung der Ethikrichtlinien von HOG, soweit diese die Projektarbeit im Inlandsprojekt betreffen.

Sobald die Anmeldeunterlagen in der HOG-Geschäftsstelle eingegangen sind, wird die Anmeldung durch die zuständige LänderkoordinatorIn bestätigt und die Behandlungsarbeit im Rahmen des Projektes kann aufgenommen werden.

 

Projektmitglieder

  • Bekommen regelmäßig die Rundbriefe und die Projekt-Adress-Liste (s.o.),
  • Erhalten eine Ermäßigung auf Seminare, die von HiA oder HOG zu projektrelevanten Themen angeboten werden,
  • Bekommen Zugang zur DropBox, dem Informationspool des Projektes.

Eine Mitgliedschaft bei HOG oder HiA ist keine Voraussetzung für die Projektmitarbeit, aber eine sinnvolle Möglichkeit die Vereinsarbeit zu unterstützen. Auch (langjährige) HOG-Mitglieder und HiA-TherapeutInnen bitten wir um die o.g. projektbezogene Anmeldung und Erklärung.

 

Wertvolle Qualifikationen

Die im Anmeldebogen erhobenen zusätzlichen Angaben wie Sprachkenntnisse, Erfahrung als DozentIn / SupervisorIn oder in Projektarbeit; Kenntnisse in der Arbeit mit traumatisierten Menschen oder sonstige berufliche Qualifikationen geben dem Projektteam Einblick in die Ressourcenvielfalt der Projektmitglieder und dienen der Vernetzung. Manche Projekt-KollegInnen haben Zusatzqualifikationen, z.B. psychotherapeutische und traumatherapeutische Weiterbildungen. Diese sind für die Projektarbeit sehr hilfreich. Wir erwarten jedoch Grundkenntnisse in der Behandlung von Traumata, die in einem von uns angebotenen Grundlagenseminar vertieft werden können.

 

Weiterbildungsangebote

HOG und HiA bieten Fortbildungen zu projektrelevanten Themen an, um neue Kenntnisse zu erwerben und bereits vorhandenes Wissen aufzufrischen und zu vertiefen, wie beispielsweise

  • Grundkenntnisse der Psychotraumatologie für eine traumasensible Beratung und Begleitung im Rahmen der Homöopathischen Behandlung
  • Transkulturelle Kompetenz und -Kommunikation etc.

Angemeldete Projektmitglieder erhalten eine deutliche Ermäßigung auf den Teilnahmepreis.

 

Die Behandlung der Ratsuchenden

Kostenfreie Behandlung

Wir sehen die Behandlung der geflüchteten Menschen als unseren wertvollen und wirksamen gesellschaftlichen Beitrag für die Gesundheit und Integration der Menschen an, die als Flüchtlinge in unser Land kommen. Die Mitarbeiterinnen des Projektes bieten die Behandlungen für die Flüchtlinge kostenfrei an. Dies ist ÄrztInnen und HeilpraktikerInnen aufgrund ihrer Berufsordnungen gestattet, wenn die PatientInnen in einer finanziellen Notlage sind. Dies kann bei Flüchtlingen in der Regel angenommen werden (siehe auch Handreichung „Rechtliche Hinweise für die Behandlung im Rahmen des Projektes“). Sollten die PatientInnen eine kleinen Beitrag spenden wollen und können, so ist dies willkommen.

Den Umfang der Projektarbeit legen die Projektmitglieder selbst fest. Dieser richtet sich nach den individuellen Zeit- und Kraftressourcen. Ziel ist, die Arbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen, um eine Überlastung der Einzelnen zu vermeiden.

 

Behandlungsort

Als Behandlungsort kann die eigene Praxis der Projektmitglieder dienen oder ein Raum in einer Flüchtlingseinrichtungen, Beratungsstelle, Treffpunkte oder einem Ortsteilzentrum.

 

Terminabsprachen

erfolgen individuell über die Geflüchteten selbst oder deren BetreuerInnen bzw. Sprachmittler für Termine in der Praxis oder für regelmäßig stattfindende Sprechstunden in o.g. Einrichtungen. Auch eine offene Sprechstunde mit rotierenden BehandlerInnen ist in großen Orten möglich. Dazu braucht es selbstverständlich die Absprache mit den Trägern der Einrichtungen.

 

Übersetzung

Viele der Behandlungsgespräche können auf deutsch, englisch oder französisch durchgeführt werden. Manche der Projektmitglieder sprechen selbst eine Sprache aus dem Sprachraum der Geflüchteten, z.B. kroatisch, türkisch etc. Für eine gute Behandlung sind kultursensible Sprachvermittler unerlässlich. Viele Geflüchtete haben inzwischen gute Deutschkenntnisse und können helfen, für ihre Landsleute zu übersetzten. Über das Spendenkonto des Projektes stehen dafür Gelder zur Verfügung. Wo nötig, können als Sprachmittler über die Einrichtungen Übersetzer vermittelt und bezahlt werden.

 

Informationspool

Projektmitglieder erhalten die Zugangsdaten zu einer umfangreichen Datensammlung des Projektes, in die wir grundlegende Texte, Fachartikel, Rundbriefe, Formulare und Informationsmaterial hinterlegen, z.B. Info-Blätter für Flüchtlinge in verschiedenen Sprachen oder Handreichungen zu rechtlichen Fragen, die sich im Rahmen der Projektarbeit ergeben.

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