• Homöopathen ohne Grenzen
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Wie sieht Ihre Reiseapotheke aus?

Wenn Sie wie ich ein Globetrotter sind und das Abenteuer lieben, sind wir beide wie die meisten HomöopathInnen. Ich bin sicher, wir alle könnten viele Geschichten austauschen. Im Rahmen unserer Projektarbeit reisen die HOG-Projektverantwortlichen zu weit entfernten Zielen wie Ecuador, Bolivien und Ruanda. Andere unterrichten die Homöopathie in Sarajevo, Kenia und Sierra Leone. Ich fand es für diesen Newsletter eine gute Idee, die beiden Leidenschaften „Reisen“ und „Homöopathie“ in einem Beitrag zusammenzubringen.

Ich bin Inderin – mit einem deutschen Ehemann und einem „Cocktail-Sohn“. Selbstverständlich reisen wir sehr oft zwischen Deutschland und Indien hin und her. Während ich diesen Beitrag schreibe, checke ich im Geiste meine To-do-Liste für unsere anstehende nächste Reise nach Indien. Dies ist bereits die fünfte Reise meines 22-monatigen Kindes in mein Heimatland.

Reisen ist aufregend, kann aber auch aus vielerlei Gründen Stress für den Körper bedeuten. Dafür sorgen die Veränderungen bei Nahrungsmitteln, Wetter, Zeitzonen, Kulturen und Schlafmustern. Bevor ich die Mittel vorstelle, die ich auf meinen Reisen am nützlichsten finde, möchte ich Sie auf eine großartige Entdeckung des Australiers Clinton Ober hinweisen. Mit seinem Tipp können Sie Ihre innere Uhr schnell auf die Ortszeit umstellen und die Auswirkungen des Jetlags verringern: Gehen Sie barfuß, wenn Sie auf Gras, Sand oder Schlamm treffen (und meiden Sie wenn möglich den Asphalt). Dieser Vorgang wird Erdung genannt. In den Wintermonaten kann die Umsetzung eine größere Herausforderung sein, aber es lohnt sich definitiv, es zu versuchen.

Wie sieht meine persönliche Reiseapotheke aus? Ich habe die Arzneimittel mit ihren Indikationen gelistet, aber bitte beachten Sie: Homöopathische Arzneimittel sollten nur von ausgebildeten HomöopathInnen verschrieben werden. Die folgende Liste ist also in keiner Weise als Ersatz für eine professionelle homöopathische oder medizinische Verschreibung gedacht.  

1. Aconit: Bei einem panischen Schock, zum Beispiel durch schlechte Nachrichten oder durch einen Sturz. (Bei einem starken tiefsitzendem Schock empfehle ich allerdings Arnika. Hier ist der ganze Organismus in Aufruhr.) Bei Angst. Unruhe. Flugangst. Bei Symptomen, die plötzlich auftreten, wie Kopfschmerzen oder Halsschmerzen.
2. Apis mel: Nützlich bei Insektenstichen, Wespen- und Bienenstichen und allergischen Hautreaktionen. Bei Schmerzen durch Stiche und Verbrennungen. Bei Rötungen.
3. Arnika: Bei Prellungen oder Verletzungen der Weichteile. Bei Verletzungen durch Schläge, Stürze oder stumpfe Gegenstände. Bei Blutungen durch Verletzungen und Schock. Ein Beispiel: Die verletzte Person sagt, es ginge ihr gut, aber Sie sollten den verletzten Bereich nicht berühren. Ideal für Jetlag, wenn Sie sich vollkommen gerädert fühlen. Das zehnstündige Sitzen im Flugzeug entspricht einem Muskelkater – und auch der spricht auf Arnika an.
4. Arsen: Bei Lebensmittelvergiftung, insbesondere durch Obst oder Wasser. Bei Erbrechen mit oder ohne heftigen Durchfall. Bei Ängstlichkeit und Durstgefühl, die sich nach Mitternacht sehr kalt anfühlen. Bei brennenden Schmerzen. Bei Unruhe.
5. Baptisia: Bei typhusähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, allgemeinen Beschwerden, Appetitlosigkeit, trockenem Husten. Bei allen übelriechenden Ausscheidungen. Bei Mundgeruch.
6. Belladonna: Beim plötzlichen Auftreten von Symptomen. Bei pochenden Kopfschmerzen. Bei brennender, trockener und geröteter Haut, bei erweiterten Pupillen und starkem Puls. Bei Sonnenstich und Verbrennungen mit Fieber. Für gerötete, heiße, geschwollene Stellen.
7. Carbo Veg: Bei Zusammenbrüchen aufgrund von Lebensmittelvergiftung, Austrocknung, Infektionen. Bei Übelkeit, Lufthunger, Blähungen und Völlegefühl. Bei bläulicher Verfärbung des Gesichts und dem Verlangen nach frischer Luft. Für die Folgen der Höhenkrankheit: Die Person hat das Gefühl, dass sie mehr Sauerstoff benötigt.
8. Cocculus: Bei Jetlag mit Übelkeit und Schwindel. Bei krankhaften Schlafstörungen. Bei Reisekrankheit mit Benommenheit.
9. Eupatorium: Bei Fieber, Zittern, Schüttelfrost, Schwäche, Schwitzen. Bei übermäßigem Durstgefühl. Bei Schmerzen in Muskeln, Knochen, Gelenken. Bei Kopfschmerzen, Übelkeit und grippeähnlichen Symptomen.
10. Gelsemium: Bei Kopfschmerzen und Fieber mit Schüttelfrost. Bei Abneigung gegen Essen und Trinken. Bei Mattsein und Schläfrigkeit.
11. Hypericum: Bei Verletzungen an nervenreichen Stellen, insbesondere an Fingern, Zehennägeln und Zähnen. Bei Schnitt- und Stichverletzungen, oder Quetschungen mit unerträglichen Schmerzen.
12. Ledum: Bei Übelwirkungen durch Mücken-, Sandfliegen- oder Wespenstiche. Bei Tierbissen und -kratzern. Bei stumpfen Traumata der Augen. Auch wenn sich die Person kalt anfühlt, sind die betroffenen Körperteile besser mit kalten Kompressen zu behandeln.
13. Nux vomica: Bei Nachwirkungen von übermäßigem Essen, Alkohol, reichhaltigen Nahrungsmitteln oder Tabak. Bei Reisekrankheit. Bei Übelkeit, die nach Erbrechen besser wird. Bei Reizbarkeit.
14. Petroleum: Bei Auto-, Zug- oder Seekrankheit (wenn Tabacum nicht indiziert ist). Bei Verschlimmerung durch jede Art von Bewegung. Bei starker Blässe und Übelkeit.
15. Podophyllum: Bei starkem, explosivem Durchfall in Verbindung mit starken Blähungen. Bei wässerigem und ekelriechendem Stuhl. Bei Bauchgrummeln. Bei Schwäche oder Ohnmacht durch Durchfall. Bei Giardiasis.
16. Rhus tox: Bei gerissenen Bändern und Sehnen. Bei Verstauchungen, insbesondere an Rücken, Knöcheln und Handgelenken. Bei zerreißenden, schießenden, stechenden Schmerzen. Bei Schmerzen, die sich bei fortgesetzter Bewegung bessern.
17. Tabacum: Eines der besten Mittel gegen See- und Autokrankheiten. Bei eisiger Kälte. Bei elender Übelkeit. Bei Blässe und grünlichem Gesicht plus Übelkeit und Schwindel. Besserung durch frische Luft.
18. Konstitutionsmittel: Dieses Mittel ist für alle unterschiedlich, denen ich ein Reiseset empfehle. Hintergrund: Die Homöopathie ist ein stark individualisiertes ganzheitliches System. Jede/r PatientIn erhält ein ganz bestimmtes Medikament, das zu Persönlichkeit und körperlichen Aspekten passt. Dieses wird als Konstitutionsmittel bezeichnet und nach einem eingehenden Prozess der Fallaufnahme und -analyse verordnet. Ich benutze diese in chronischen Fällen und stelle immer sicher, dass es meine PatientInnen in ihrer Reiseapotheke haben.  

Ein Wort zur Dosierung: In der Homöopathie gibt es verschiedene Theorien zur Dosierung und Potenzverschreibung. Ich verwende die meisten Mittel in C 30 – Arnika, Aconit, Hypercium und Rhus tox in C 200. Das ist meine Überzeugung: Das Heilmittel ist der Schlüssel für das Schloss und die Dosierung steht für die Kraft, mit der Sie den Schlüssel drehen. Am Wichtigsten ist es, das richtige Mittel zu finden. Wenn Sie die empfohlene Potenz nicht haben, geben Sie, was Sie zur Verfügung haben.  

Ich entscheide die Dosierung anhand der Schwere der Symptome. In sehr akuten Situationen verschreibe ich alle 15 bis 30 Minuten eine Dosis, bei sich langsamer entwickelnden und weniger intensiven Symptomen alle 4 bis 6 Stunden. Meine Faustregel ist jedoch, immer abzuwarten und zu beobachten, bevor ich mich für die nächste Dosis entscheide. Wenn die Symptome um 50% besser sind, sollten die Wiederholungen in längeren Intervallen durchgeführt werden – wie alle 30 Minuten oder stündlich. Sobald sie um 80 bis 90% besser sind, sind keine weiteren Dosen erforderlich.  

Buchtipp
Ein Buch, das ich für die Anwendung der Homöopathie auf Reisen sehr empfehlen kann, ist: Homöopathischer Ratgeber 1: Reisen von Ravi Roy / Carola Lage-Roy  

Gute Reise – und bleiben Sie mit der Homöopathie unterwegs gesund!

Nicola Coutinho

Wie sieht Ihre Reiseapotheke aus?

Wenn Sie wie ich ein Globetrotter sind und das Abenteuer lieben, sind wir beide wie die meisten HomöopathInnen. Ich bin sicher, wir alle könnten viele Geschichten austauschen. Im Rahmen unserer Projektarbeit reisen die HOG-Projektverantwortlichen zu weit entfernten Zielen wie Ecuador, Bolivien und Ruanda. Andere unterrichten die Homöopathie in Sarajevo, Kenia und Sierra Leone. Ich fand es für diesen Newsletter eine gute Idee, die beiden Leidenschaften „Reisen“ und „Homöopathie“ in einem Beitrag zusammenzubringen. Ich bin Inderin – mit einem deutschen Ehemann und einem „Cocktail-Sohn“. Selbstverständlich reisen wir sehr oft zwischen Deutschland und Indien hin und her. Während ich diesen Beitrag schreibe, checke ich im Geiste meine To-do-Liste für unsere anstehende nächste Reise nach Indien. Dies ist bereits die fünfte Reise meines 22-monatigen Kindes in mein Heimatland. Reisen ist aufregend, kann aber auch aus vielerlei Gründen Stress für den Körper bedeuten. Dafür sorgen die Veränderungen bei Nahrungsmitteln, Wetter, Zeitzonen, Kulturen und Schlafmustern. Bevor ich die Mittel vorstelle, die ich auf meinen Reisen am nützlichsten finde, möchte ich Sie auf eine großartige Entdeckung des Australiers Clinton Ober hinweisen. Mit seinem Tipp können Sie Ihre innere Uhr schnell auf die Ortszeit umstellen und die Auswirkungen des Jetlags verringern: Gehen Sie barfuß, wenn Sie auf Gras, Sand oder Schlamm treffen (und meiden Sie wenn möglich den Asphalt). Dieser Vorgang wird Erdung genannt. In den Wintermonaten kann die Umsetzung eine größere Herausforderung sein, aber es lohnt sich definitiv, es zu versuchen. Wie sieht meine persönliche Reiseapotheke aus? Ich habe die Arzneimittel mit ihren Indikationen gelistet, aber bitte beachten Sie: Homöopathische Arzneimittel sollten nur von ausgebildeten HomöopathInnen verschrieben werden. Die folgende Liste ist also in keiner Weise als Ersatz für eine professionelle homöopathische oder medizinische Verschreibung gedacht.

1. Aconit: Bei einem panischen Schock, zum Beispiel durch schlechte Nachrichten oder durch einen Sturz. (Bei einem starken tiefsitzendem Schock empfehle ich allerdings Arnika. Hier ist der ganze Organismus in Aufruhr.) Bei Angst. Unruhe. Flugangst. Bei Symptomen, die plötzlich auftreten, wie Kopfschmerzen oder Halsschmerzen.

2. Apis mel: Nützlich bei Insektenstichen, Wespen- und Bienenstichen und allergischen Hautreaktionen. Bei Schmerzen durch Stiche und Verbrennungen. Bei Rötungen.

3. Arnika: Bei Prellungen oder Verletzungen der Weichteile. Bei Verletzungen durch Schläge, Stürze oder stumpfe Gegenstände. Bei Blutungen durch Verletzungen und Schock. Ein Beispiel: Die verletzte Person sagt, es ginge ihr gut, aber Sie sollten den verletzten Bereich nicht berühren. Ideal für Jetlag, wenn Sie sich vollkommen gerädert fühlen. Das zehnstündige Sitzen im Flugzeug entspricht einem Muskelkater – und auch der spricht auf Arnika an.

4. Arsen: Bei Lebensmittelvergiftung, insbesondere durch Obst oder Wasser. Bei Erbrechen mit oder ohne heftigen Durchfall. Bei Ängstlichkeit und Durstgefühl, die sich nach Mitternacht sehr kalt anfühlen. Bei brennenden Schmerzen. Bei Unruhe.

5. Baptisia: Bei typhusähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, allgemeinen Beschwerden, Appetitlosigkeit, trockenem Husten. Bei allen übelriechenden Ausscheidungen. Bei Mundgeruch.

6. Belladonna: Beim plötzlichen Auftreten von Symptomen. Bei pochenden Kopfschmerzen. Bei brennender, trockener und geröteter Haut, bei erweiterten Pupillen und starkem Puls. Bei Sonnenstich und Verbrennungen mit Fieber. Für gerötete, heiße, geschwollene Stellen.

7. Carbo Veg: Bei Zusammenbrüchen aufgrund von Lebensmittelvergiftung, Austrocknung, Infektionen. Bei Übelkeit, Lufthunger, Blähungen und Völlegefühl. Bei bläulicher Verfärbung des Gesichts und dem Verlangen nach frischer Luft. Für die Folgen der Höhenkrankheit: Die Person hat das Gefühl, dass sie mehr Sauerstoff benötigt.

8. Cocculus: Bei Jetlag mit Übelkeit und Schwindel. Bei krankhaften Schlafstörungen. Bei Reisekrankheit mit Benommenheit.

9. Eupatorium: Bei Fieber, Zittern, Schüttelfrost, Schwäche, Schwitzen. Bei übermäßigem Durstgefühl. Bei Schmerzen in Muskeln, Knochen, Gelenken. Bei Kopfschmerzen, Übelkeit und grippeähnlichen Symptomen.

10. Gelsemium: Bei Kopfschmerzen und Fieber mit Schüttelfrost. Bei Abneigung gegen Essen und Trinken. Bei Mattsein und Schläfrigkeit.

11. Hypericum: Bei Verletzungen an nervenreichen Stellen, insbesondere an Fingern, Zehennägeln und Zähnen. Bei Schnitt- und Stichverletzungen, oder Quetschungen mit unerträglichen Schmerzen.

12. Ledum: Bei Übelwirkungen durch Mücken-, Sandfliegen- oder Wespenstiche. Bei Tierbissen und -kratzern. Bei stumpfen Traumata der Augen. Auch wenn sich die Person kalt anfühlt, sind die betroffenen Körperteile besser mit kalten Kompressen zu behandeln.

13. Nux vomica: Bei Nachwirkungen von übermäßigem Essen, Alkohol, reichhaltigen Nahrungsmitteln oder Tabak. Bei Reisekrankheit. Bei Übelkeit, die nach Erbrechen besser wird. Bei Reizbarkeit.

14. Petroleum: Bei Auto-, Zug- oder Seekrankheit (wenn Tabacum nicht indiziert ist). Bei Verschlimmerung durch jede Art von Bewegung. Bei starker Blässe und Übelkeit.

15. Podophyllum: Bei starkem, explosivem Durchfall in Verbindung mit starken Blähungen. Bei wässerigem und ekelriechendem Stuhl. Bei Bauchgrummeln. Bei Schwäche oder Ohnmacht durch Durchfall. Bei Giardiasis.

16. Rhus tox: Bei gerissenen Bändern und Sehnen. Bei Verstauchungen, insbesondere an Rücken, Knöcheln und Handgelenken. Bei zerreißenden, schießenden, stechenden Schmerzen. Bei Schmerzen, die sich bei fortgesetzter Bewegung bessern.

17. Tabacum: Eines der besten Mittel gegen See- und Autokrankheiten. Bei eisiger Kälte. Bei elender Übelkeit. Bei Blässe und grünlichem Gesicht plus Übelkeit und Schwindel. Besserung durch frische Luft.

18. Konstitutionsmittel: Dieses Mittel ist für alle unterschiedlich, denen ich ein Reiseset empfehle. Hintergrund: Die Homöopathie ist ein stark individualisiertes ganzheitliches System. Jede/r PatientIn erhält ein ganz bestimmtes Medikament, das zu Persönlichkeit und körperlichen Aspekten passt. Dieses wird als Konstitutionsmittel bezeichnet und nach einem eingehenden Prozess der Fallaufnahme und -analyse verordnet. Ich benutze diese in chronischen Fällen und stelle immer sicher, dass es meine PatientInnen in ihrer Reiseapotheke haben.

Ein Wort zur Dosierung: In der Homöopathie gibt es verschiedene Theorien zur Dosierung und Potenzverschreibung. Ich verwende die meisten Mittel in C 30 – Arnika, Aconit, Hypercium und Rhus tox in C 200. Das ist meine Überzeugung: Das Heilmittel ist der Schlüssel für das Schloss und die Dosierung steht für die Kraft, mit der Sie den Schlüssel drehen. Am Wichtigsten ist es, das richtige Mittel zu finden. Wenn Sie die empfohlene Potenz nicht haben, geben Sie, was Sie zur Verfügung haben.

Ich entscheide die Dosierung anhand der Schwere der Symptome. In sehr akuten Situationen verschreibe ich alle 15 bis 30 Minuten eine Dosis, bei sich langsamer entwickelnden und weniger intensiven Symptomen alle 4 bis 6 Stunden. Meine Faustregel ist jedoch, immer abzuwarten und zu beobachten, bevor ich mich für die nächste Dosis entscheide. Wenn die Symptome um 50% besser sind, sollten die Wiederholungen in längeren Intervallen durchgeführt werden – wie alle 30 Minuten oder stündlich. Sobald sie um 80 bis 90% besser sind, sind keine weiteren Dosen erforderlich. 

Gute Reise – und bleiben Sie mit der Homöopathie unterwegs gesund!

Nicola Coutinho

Jörg Wichmann (1958 - 2020):
Gedanken an einen Kollegen und Freund

Wir sind fassungslos: Unser Unterstützer und Freund Jörg Wichmann ist am 23. April 2020 im Alter von 62 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.

Jörg wird uns als engagierte und inspirierende Persönlichkeit in Erinnerung bleiben. Er hatte die Fähigkeit, die verschiedenen, oft kontroversen Ströme in der Homöopathie zusammenzubringen. Es war ihm ein besonderes Anliegen, Zusammenhänge offenzulegen und Wissen zu verbreiten und zu vermitteln. Dabei hatte er immer das Miteinander und die Gemeinschaft der Menschen im Blick. Dieses erfolgreiche Wirken war sein großer Verdienst.

Jörg blieb immer ein großer Unterstützer und Freund von HOG. Er war sehr aktiv bei der SHZ und begründete das Informationsportal FreeWiki, eine Online-Enzyklopädie für alternatives Wissen, und die homöopathische Datenbank www.provings.info.

Mit Dankbarkeit und Freude an den gemeinsamen Erinnerungen gehen wir weiter – ohne ihn und doch eng mit ihm verbunden. Wir vermissen ihn und wünschen vor allem seiner Familie Trost und alles erdenklich Gute!

Drehen wir langsam, aber sicher alle durch?

So schalten Sie die WOLF-Sirene aus

Kommt eine Quarantäne auf Sie zu? Oder erkennen Sie sich bereits in einer oder in mehreren der folgenden Aktionen wieder?

  • Sie aktualisieren ständig Ihre Nachrichtenseiten, um sich über alle Neuigkeiten zur Pandemie zu informieren
  • Sie befürchten, dass Ihnen die Lebensmittel und das Nötigste ausgehen
  • Sie möchten den ganzen Tag in Ihrem Schlafanzug im Bett bleiben – ohne jegliche Motivation, irgendwie produktiv zu sein
  • Sie sind verzweifelt, dass Sie sich nicht frei bewegen und einfach so Leute treffen können
  • Sie spüren ein unerschütterliches Unbehagen tief in Ihrem Inneren
  • Ihre Unruhe können Sie weder durch Bewegung oder Essen oder „Koma-Glotzen“ von Netflix heilen
  • Sie lachen sich über Dinge kaputt, die Sie normalerweise nicht lustig fänden
  • Sie brechen in Tränen aus, weil Ihr Internet heute so langsam ist
  • Sie werden wütend auf ein Familienmitglied, weil es einfach keine Lust hat, ein Spiel mit Ihnen zu spielen
  • Sie könnten die ganze Zeit Dinge in sich hineinstopfen

Kurz: Werden wir früher oder später alle verrückt? Ganz bestimmt nicht. Aber diese Bedenken sind durchaus legitim und sogar normal. Sie können durch einen kleinen Ausflug in Ihre graue Substanz erklärt werden. Wie bitte?

Es ist das mandelförmige Organ, das WOLF heult!

Ich spreche von einer Gewebemasse tief in Ihrem Gehirn, der Amygdala. Dieses kleine Stück uraltes (erinnern Sie sich bitte später daran!) Hirngewebe „dirigiert gerade Ihr persönliches Orchester“. Es ist verantwortlich. Denn die Amygdala steht immer im Mittelpunkt, wenn wir Angst haben – und Gott weiß, dass die gerade die Runde macht.

Angst ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Sie ist das, was unseren Überlebensinstinkt im Laufe der Jahrtausende geschärft und uns vor hungrigen Tieren und gefährlichen Situationen geschützt hat. Denken Sie an unser Leben als Höhlenmenschen vor einer kleinen Ewigkeit. Und stellen Sie sich vor, ein großer böser Wolf lauert vor dem Eingang. Unser Instinkt sagt uns, dass wir wegrennen sollten! Oder – wenn wir ganz mutig sind – uns dem Kampf mit dem Wolf stellen. Wenn wir ganz ehrlich sind, hängt unser Leben buchstäblich von diesen beiden Reaktionen ab – entweder Kampf oder Flucht. Es ist die Amygdala, die dröhnende Sirenen auslöst und uns in Aktion treten lässt.

Erinnern Sie sich, dass ich die Amygdala uralt nannte? Nun, es sind im Grunde zwei mögliche Optionen programmiert: „WOLF!“ oder „Kein Wolf“. Noch immer ist die Bedrohung durch das C-Virus sehr real und gewinnt an Dynamik. Selbst wenn Sie bislang nicht direkt betroffen sind, nehmen Sie die Angst auf, die eine Pandemie mit sich bringt. Die Angst ist spürbar. Die Amygdala spürt diese Gefahr – und heult „WOLF, WOLF, WOLF!“ in Richtung inneres Selbst! Als Reaktion darauf wird Ihr Körper mit Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin überflutet. Ihre Nerven sind in Alarmbereitschaft, Ihr Herz beginnt zu rasen, Ihr Atem beschleunigt sich und alle Ihre Muskeln spannen sich an, damit Sie kämpfen oder fliehen können.

Warten Sie jetzt eine Minute. Was ist der Ratschlag, der Ihnen von jedem Kommunikationsgerät, das Sie besitzen, eingehämmert wird? ZU HAUSE BLEIBEN!

Ihr Körper gerät in einen Konflikt. Zu Hause zu bleiben – das bedeutet laut unserer Amygdala, nichts zu tun. Und genau dies bringt uns in eine seit Urzeiten wahrgenommene Gefahr. Sie wollen eigentlich rennen, kämpfen, etwas tun. Aber alle Ratschläge von außen (und die besten, davon bin ich persönlich überzeugt) sagen Ihnen, dass Sie unbedingt zu Hause bleiben sollten. Denn das rettet tatsächlich Leben. Das und die Grundhygiene. (Waschen Sie Ihre Hände 20 Sekunden lang mit Seife!)

Angst kann alle möglichen Symptome verursachen, von Herzklopfen und Schlaflosigkeit bis hin zu Wut und Durchfall. Was auch immer Sie gerade erleben, lassen Sie sich versichern, dass es völlig in Ordnung ist. Wenn Sie sich Sorgen machen, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.

 

Ganz praktisch: So schalten Sie die WOLF-Sirene aus

Was können wir also tun, um trotz der Amygdala-Alarmglocken ruhig Blut zu bewahren? Es gibt eine Möglichkeit, in sich „hineinzuhacken“. Uralt, Sie erinnern sich? Dies bedeutet auch, dass die Amygdala keine aktuellen Updates hat und leicht den folgenden „Tricks“ zum Opfer fallen kann:

  1. Pranayama oder Achtsames Atmen: Klingt zu simpel? Ist es aber nicht, glauben Sie mir. Alles, was Sie tun müssen, ist tief, langsam und achtsam zu atmen. Atmen Sie vier Mal ein, halten Sie den Atem vier Mal an, atmen Sie sechs Mal aus. Es gibt verschiedene Kombinationen, googeln Sie das einfach nach. Diese Atemmethode verlangsamt die verrückte, schnelle Atmung, die durch die Stresshormone verursacht wird. Indirekt können Sie langsamer atmen, wenn Sie sich sagen, dass die Bedrohung vorbei ist. Letztendlich führt dies dazu, dass sich Ihr Körper beruhigt.
  2. Machen Sie sich buchstäblich die Hände schmutzig: Künstlerisch arbeiten, kochen, putzen, etwas in Blumentöpfe oder in den Garten pflanzen. Nehmen Sie an einer Aktivität teil, die „zum Anfassen“ ist. Ihr Bonus: Sie werden dadurch davon abgehalten, die Nachrichten zwanghaft zu verfolgen.
  3. Verbinden Sie sich mit Menschen: Wenn es jemals eine Zeit gab, Ihre ganz persönliche „Sippe“ zu finden, dann jetzt - jeder ist zu Hause und erreichbar. Verbinden Sie sich mit denen, die Sie aufmuntern, Ihnen helfen, positiv zu bleiben, und die Sie wirklich als Person interessieren. Halten Sie sich von den Giftspritzen fern, die Sie aussaugen oder Ihre Angst verstärken. Es gibt so viel Liebe da draußen: Legen Sie los und finden Sie die passenden Leute.
  4. Kommen Sie in Bewegung: Es spielt keine Rolle, ob Sie wie ein Ägypter gehen, wie Miley Cyrus twerken oder einfach wie ein loser Türknauf wackeln. Bewegung hilft dem Gehirn, Endorphine, auch bekannt als Glückshormone, freizusetzen. Wenn Sie Bewegung mit Musik verbinden, ändert sich das gesamte Umfeld.
  5. „Digital Detox“: So schwierig es auch ist, müssen wir heute mehr denn je aufpassen, wie wir Informationstechnologie einsetzen. Hören Sie auf, sich in sozialen Medien zu verlieren und Virenstatistiken nachzujagen. Bildschirme sind zweifellos faszinierend, aber sie sind auch deprimierend und machen süchtig. Gönnen Sie sich stattdessen eine begrenzte tägliche Zeit, um die Nachrichten zu verfolgen und sinnlos zu surfen. Setzen Sie Technologie mit Bedacht ein – vielleicht, um eine neue Fähigkeit zu erlernen, einen inspirierenden Podcast anzuhören oder um sich mit Gleichgesinnten zu verbinden.
  6. Behandeln Sie Ihren „Tempel“ gut: Nämlich Ihren Körper! Seien Sie freundlich, verwöhnen Sie ihn mit viel Wasser, mit (wenn möglich) frischen Lebensmitteln, mit Vitaminen. Nehmen Sie ein langes Bad, tragen Sie Make-up und ziehen Sie sich so schick an, als würden Sie ausgehen. Laden Sie Ihre Familienmitglieder zu einem Date ins Esszimmer oder in die Küche ein.
  7. Nehmen Sie sich einfach mal Zeit: Dies ist ein unerwartetes Sabbatical, das uns alle aus der normalen Spur gebracht hat. Nutzen Sie das reduzierte Lebenstempo, um Dinge zu tun, die Sie normalerweise nicht tun würden. Holen Sie Stift, Papier, Umschlag und Briefmarken heraus – und senden Sie jemandem einen richtigen Brief. Slow cooking: Kochen Sie eine Mahlzeit mit allen liebevollen Schritten. Gönnen Sie sich ein (Indoor-) Hobby, für das Sie sonst nie Zeit haben. Meditieren Sie. Schlafen Sie. Und: Seien Sie einfach nett zu sich selbst.

Nicola Coutinho

 

 

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